Drei Tage retten die Bilanz

Bitburg/Prüm · Erst haben die Badbetreiber lange Gesichter gemacht, dann kletterten die Temperaturen doch noch: Die Freibäder im Eifelkreis rutschen in diesem Jahr dank eines einzigen heißen August-Wochenendes an einer ähnlich schlechten Bilanz wie im Vorjahr vorbei.

Bitburg/Prüm. Dreißig Grad, volle Parkplätze und Kopf an Kopf im Schwimmbecken: Diesen Idealzustand, der die Kassen klingeln lässt, gab es zum Leidwesen der Betreiber der Freibäder im Eifelkreis in diesem Sommer nur an einem einzigen Wochenende vom 17. bis 19. August. Immerhin bescherte der Spätsommer den Bädern noch einige warme Tage: Sämtliche Anstalten bis auf das Kyllburger und das Prümer Bad, die Ende August die Pumpen stoppten, schlossen ihre Pforten erst in der zweiten Septemberwoche. Damit fällt diese Saison besser aus als im Vorjahr.
Freibad Waxweiler: "Wir hatten bis zum 10. September geöffnet", sagt Schwimmmeister Thomas Gruss. "Damit haben wir noch etwas rausgeholt." In das mit Sonnenkraft beheizte Wasser sprangen 2012 rund 13 500 Gäste. "Damit liegen wir weit hinter dem Durchschnitt wirklich guter Jahre, der bei 15 000 Badegästen liegt", sagt Gruss. "Als sich das Wetter einigermaßen verbesserte, waren hier die Schulferien vorbei", ärgert er sich.
Aqua Fun Neuerburg: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekomme", sagt Rudolf Hösdorff von der VG Neuerburg, die das Bad betreibt. "Die Besucherzahlen im Juni waren extrem schlecht - die niedrigsten seit Jahren." An dem heißen Augustwochenende seien mehr Gäste gekommen als im gesamten Juni. Im Durchschnitt sei das Niveau von 2011 leicht übertroffen. Damals kamen rund 150 Gäste täglich ins Aqua Fun Neuerburg.
Freibad Kyllburg: Eine positive Bilanz zieht Norbert Breuer, der in der VG für das Kyllburger Freibad zuständig ist: "Trotz des schlechten Wetters auch in dieser Badesaison hatten wir gegenüber dem Vorjahr 35 Prozent mehr Gäste", sagt Breuer, "insgesamt liegen wir aber weit unter den Ergebnissen der zurückliegenden Jahre." 2012 besuchten 21 000 Gäste das Bad, 2011 waren es 15 000. Auch hier hat der August die Bilanz gerettet.
Ferienzentrum Prümtal, Oberweis: "Es war kein sehr gutes Jahr, aber fast zufriedenstellend", sagt Schwimmmeister Hans-Georg Grün. Neben dem Freibad gibt es im Ferienzentrum einen Campingplatz. "Die Camper nutzen das Angebot gerne", sagt Grün. Dank des guten Augustwetters und der warmen Tage Anfang September sei die Bilanz besser ausgefallen als in der Vorsaison: "15 Prozent Besucher mehr", sagt Grün, genaue Zahlen gibt es noch nicht.
Cascade-Bad Bitburg: Schlechtes Wetter verhagelt die Bilanzen des Cascade-Bades nicht: "Wir betreiben ja nicht nur ein Freibad, sondern auch das große Erlebnisbad im Innenbereich", sagt Geschäftsführerin Elfriede Grewe. Sogar im verregneten Juni und Juli seien die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Täglich besuchten rund 1200 Gäste das Cascade-Bad. Des einen Leid, des anderen Freud: Das schlechte Wetter bescherte dem Bad in den Sommerferien ein deutliches Plus an Gästen.
Waldfreibad Prüm: "Wir haben noch keine Zahlen", sagt Georg Geimer von der VG-Verwaltung. "Aber die Saison 2012 verlief definitiv besser als 2011." Das Waldfreibad schloss am 31. August: "Wir heizen das Wasser mit Sonnenkraft", erklärt Geimer. "Wenn die Nächte kalt werden, kriegen wir keine Badetemperatur mehr hin." Dafür hätten sich besonders im Juni und Juli Camper, Gäste der Jugendherberge und des Postferiendorfes sowie Einheimische im Hallenbad getummelt.
Freibad Körperich: "Trotz der überwiegend schlechten Witterung und der geringeren Anzahl an Öffnungstagen sind die Besucherzahlen im Verhältnis besser als 2011", sagt Badleiter Andreas Bongarts. Das Freibad öffnete wegen Umbauarbeiten 2012 mit Verspätung: "Dadurch dauerte unsere Badesaison nur 74 Tage", sagt Bongarts. 13 000 Gäste wurden in diesem Zeitraum gezählt - in der Saison 2011 waren es in vier Monaten 19 300 Besucher.
Freibad Echternacherbrück: "Genaue Zahlen können wir nicht nennen, da die Bewohner des Campingplatzes im Freibad freien Eintritt haben", sagt Erwin Thix, Verwalter der Anlage. "Aber wir hatten rund 37 Prozent mehr Besucher als 2011 - dank der warmen Augusttage. "Da hatten wir Einnahmen wie sonst nie", sagt Thix. Im Mai und Juni seien die Besucherzahlen dagegen ähnlich schlecht gewesen wie 2011.
Freibad Bollendorf: Eine Steigerung um rund 20 Prozent kann Kurt Allar, erster Beigeordneter der Gemeinde, verkünden. "2011 hatten wir rund 9000 Gäste, in diesem Jahr waren es etwa 13 000. Am Wetter hätte das allerdings nicht gelegen, sagt Allar: "Wir bekommen zunehmend Besuch von der luxemburgischen Seite", sagt Allar. "Das liegt vor allem daran, dass wir das einzige 50 Meter lange Becken in der Umgebung anbieten können."
Freizeitbad Bleialf: Der private Badbetreiber war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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