Drei Themen, drei Orte: Bernd Spindler

Kyllburg · Auf Initiative des TV haben sich die beiden Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Kyllburg, Bernd Spindler und Rainer Wirtz, auf eine Tour durch die Wald eifel begeben. Heute geht es um die Schwerpunkte des amtierenden Kyllburger VG-Chefs Spindler.

 Die Weiterentwicklung der Dörfer wie hier in Malberg, wo derzeit der Ortskern umgestaltet wird, ist eines der drei Themen, die Bernd Spindler besonders am Herzen liegen. TV-Foto: Nina Ebner

Die Weiterentwicklung der Dörfer wie hier in Malberg, wo derzeit der Ortskern umgestaltet wird, ist eines der drei Themen, die Bernd Spindler besonders am Herzen liegen. TV-Foto: Nina Ebner

Kyllburg. Ausgediente Fenster stapeln sich neben dem Eingang. Geräusche eines Bohrers durchdringen die Stille. Es ist kein Zufall, dass Bernd Spindler, der am 30. Oktober erneut zum Bürgermeister der VG Kyllburg gewählt werden will, seine "Drei-Themen-Drei-Orte-Tour" auf einer Baustelle beginnt. Schließlich werden hier, am Kyllburger Schulstandort, enorme Summen investiert. Insgesamt drei Millionen Euro steckt die VG in die Umgestaltung des Schulstandorts - "ein Signal, wie wichtig uns Bildung ist", sagt Spindler. Ziel sei es, die Kyllburger Kita und Grundschule zukunftsfähig zu machen - in einem Haus der Bildung, das noch bis 2013 saniert wird. Doch auch die anderen Grundschul-Standorte in Oberkail, Neidenbach und Burbach sollen nicht zu kurz kommen, betont der 57-Jährige: "Die Schulen drücken die Wertigkeit unserer Kinder aus - wenn wir hier nicht investieren, wo denn dann?"
Bürgermeister wahl


Investieren, das sollten die Betriebe auch in das Ende der 1990er eröffnete Industrie- und Gewerbezentrum (IGZ) Badem. Wirtschaftsförderung steht für Spindler ganz oben auf der Agenda, wobei er betont: "Wir können als Verwaltung keine Arbeitsplätze schaffen, wir können nur gute Bedingungen schaffen." Trotz der aus seiner Sicht guten Rahmenbedingungen im IGZ sind allerdings nur fünf der 20 Hektar großen Fläche belegt - ein jährliches Verlustgeschäft für die VG und den Ort Badem. Die schleppende Vermarktung erklärt der VG-Chef vor allem mit der Konversion des Flugplatzes, nach der 1994 die meisten Betriebe nach Bitburg gingen. Nach vielen gescheiterten Versuchen, die Vermarktung anzukurbeln, ist der 57-Jährige inzwischen überzeugt: "Die gewerblich-industrielle Ansiedlung funktioniert nicht." Deswegen setzt Spindler auf andere Optionen - und zwar nicht nur auf den Solarpark im IGZ, der die Kasse der VG und Badems aufbessert. Er sieht Chancen für den Gewerbepark. Chancen, über die er zwar noch nicht sprechen möchte, die ihn aber optimistisch stimmen.
Für die Zukunft gerüstet sieht Spindler dagegen die 21 Gemeinden in der VG Kyllburg. "Als ich angefangen habe, gab es viele Ortsbürgermeister, die klagten, dass einige Gemeinden wie das fünfte Rad am Wagen behandelt würden", erinnert er sich. Die Dorfentwicklung - und zwar die Entwicklung aller Dörfer in der Waldeifel - sei ihm schon immer sehr wichtig. Dafür habe er wiederholt in Mainz vorgesprochen, um Zuschüsse zu bekommen. Mit Erfolg: Die derzeitigen Arbeiten im Ortskern von Malberg mit der Offenlegung des Neidenbaches sowie der Neugestaltung des Spielplatzes und der Verkehrsfläche, die zu einem Großteil vom Land gefördert werden, sei nur ein Beispiel für die Weiterentwicklung der Dörfer. Ein weiteres Beispiel sei die Gemeinde Burbach. Sie hat durch die Sanierung der Ortsdurchfahrt, einer ehemaligen Rennstrecke, ein einladendes Gesicht bekommen. "Wir haben viel angepackt - aber natürlich könnten wir noch viel mehr tun", konstatiert Spindler und hält kurz inne, bevor er ergänzt: "Wenn wir Geld hätten."
Beim TV-Forum am Montag, 24. Oktober, 19.30 Uhr, in der Gemeindehalle in Badem stellen sich Bernd Spindler und Rainer Wirtz (CDU) den Fragen der Moderatoren sowie der Zuhörerschaft.
Extra

Seit 1996 ist Bernd Spindler Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg. Der 57-Jährige, der in Hillesheim und Rheinhessen aufwuchs und zur Schule ging, studierte nach seinem Abitur Jura und legte 1991 sein zweites juristisches Staatsexamen ab. Anschließend arbeitete Spindler zwei Jahre bei der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz sowie der Bezirksregierung Trier. Von 1993 bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister in Kyllburg 1996 war Spindler als leitender staatlicher Beamter bei der Kreisverwaltung des Vulkaneifelkreises in Daun tätig. Spindler lebt mit seiner Frau in Burbach und hat drei erwachsene Töchter. neb

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