Drei VG-Chefs dafür, einer dagegen

Bitburg · Die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Speicher, Irrel und Kyllburg wehren sich ähnlich wie Michael Billen gegen eine Zen tra lisierung von Stadt-, Kreis- und Verbandsgemeinde-Verwaltung in Bitburg. Neuerburgs Bürgermeister Norbert Schneider aber hält nichts von Billens Vorschlag, Neuerburg aufzuteilen.

Bitburg. Der Vorschlag des CDU-Kreisvorsitzenden Michael Billen zur Kommunalreform sorgt für Diskussion im Süden des Eifelkreises. Anders als Josef Junk (SPD), Bürgermeister von Bitburg-Land, der alle Südeifel-Kommunen unter einem Dach zusammenführen will, hat Billen die Idee, die Verbandsgemeinden (VG) Bitburg-Land und Neuerburg auf die Nachbarkommunen aufzuteilen. Ein Stimmungsbild:
Rudolf Becker (CDU), Speicher: "Der Vorschlag von Josef Junk, eine Südeifel-VG zu schaffen, hätte bedeutet, dass alle Verwaltungen in Bitburg sitzen, während die Unterzentren ausbluten. Das kann nicht sein. Ich finde die Idee von Michael Billen gut. Ich stehe bereits in Kontakt mit den Orten von Bitburg-Land, die östlich der B 51 liegen, um auszuloten, ob sie zu einem Wechsel in die VG Speicher bereit wären. Die meisten dieser Orte sind ohnehin nach Speicher orientiert: Die Leute gehen hier zum Arzt und kommen hierher einkaufen. Zudem nehmen wir auch mit der VG Kyllburg Gespräche auf."
Moritz Petry (CDU), Irrel: "Mir gefällt der Vorschlag von Michael Billen, weil dadurch die Unterzentren gestärkt werden. Egal wie das Ergebnis dieser Reform aussieht, es müssen auch in der Fläche Verwaltungen erhalten bleiben. Es kann sich nicht alles auf Bitburg konzentrieren. Ich plane aber nicht, nun gezielt um Dörfer aus dem westlichen Teil des Bitburger Lands zu werben. Das wäre ein Eingriff in die Souveränität der Ortsgemeinden. Zunächst muss geklärt werden, wo die Reise im Ganzen hingeht."
Rainer Wirtz (CDU), Kyllburg, der am 1. Mai das Amt des Bürgermeisters antritt und damit Bernd Spindler (SPD) ablöst: "Unsere Fraktion wird den Antrag stellen, dass Kyllburg ebenso wie mit Bitburg-Land auch mit Speicher ergebnisoffen über eine Fusion verhandelt. Was mir am Beitrag von Michael Billen gefällt, ist, dass er den Finger in die Wunde legt: So wie das bisher läuft, ist das ja nur eine oberflächliche Gebietsreform, die strukturell nichts bringt. Eine große Südeifel-VG halte ich wegen der zu starken Zentralisierung in Bitburg nicht für sinnvoll. Wir brauchen Verwaltungsstrukturen in der Fläche. Mittelzentren haben doch ohnehin schon eine Sogwirkung."
Norbert Schneider (parteilos), Neuerburg: "Von diesem Vorschlag von Michael Billen halte ich gar nichts. Weiter möchte ich das auch nicht kommentieren. Sinnvoll wäre für die VG Neuerburg eine Fusion mit den Nachbarkommunen Arzfeld oder Irrel oder auch eine Dreierfusion. Das ist das Ergebnis unserer Beratungen im VG-Rat. Aber das Interesse daran ist in Neuerburg und Irrel gering. Wir haben auch mit Bitburg-Land gesprochen. Von dort wurde als Bedenken gegen eine Fusion die Vielzahl der Orte angeführt. Die Gespräche werden derzeit nicht fortgesetzt, da Bitburg-Land nun intensiver mit Kyllburg verhandelt." scho

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