Habscheid. Die Tüte mit den Hustenbonbons steht bereit, die Probe kann beginnen. Nicht, dass die Sänger des Kirchenchores Cäcilia Habscheid unter Heiserkeit und Erkältung leiden. Aber die Bonbons haben sich als Tradition etabliert und bewährt. Und offensichtlich tun sie gut, denn der Chor singt mit klaren Stimmen, als Dirigentin Maria Kaster das erste Lied anstimmt. Bereits seit 100 Jahren wird in Habscheid gesungen. Die Palestrina-Medaille des Bistums Trier haben sie aus diesem Anlass schon bekommen. Am kommenden Samstag feiert der Kirchenchor dann ganz offiziell sein Jubiläum.
Es ist ein Chor, der in der heutigen manchmal hektischen Zeit Beständigkeit zeigt. "In 100 Jahren gab es nur drei Vorsitzende", erzählt Mia Lehnertz, die selbst schon seit 1985 den Chor leitet. Die Zahl der Dirigenten in dem vergangenen Jahrhundert ist ebenfalls überschaubar. Auch von ihnen gab es bisher nur drei.
Obwohl es schwierig ist, junge Leute für den Gesang zu gewinnen, konnte sich die Sangesgruppe bis heute mit fast 25 Mitgliedern behaupten. Wie Mia Lehnertz erzählt, kommen immer wieder neue Interessierte dazu. Aber die sind meist schon selber nicht mehr ganz jung. Und deshalb ist auch heute das jüngste Chormitglied 55 Jahre alt. Der älteste Sänger ist 83. Die Damen sind dabei in der Überzahl. Rund zwei Drittel der Chormitglieder sind Frauen.
Der Chor probt einmal wöchentlich. Öffentliche Auftritte gibt es etwa acht pro Jahr. Aber zusätzlich unterstützen sie oft die Messen. "Wir singen auch auf Beerdigungen, das kommt vor allem in der Umgebung immer gut an", erzählt Mia Lehnertz. Bei öffentlichen Auftritten wird gerne auch die handgestickte Fahne des Chores präsentiert.
Aber es wird nicht nur gesun gen, sondern auch gerne gefeiert. "Wenn jemand Oma oder Opa wird, dann feiern wir das gemeinsam", erzählt Lehnertz. Auch runde Geburtstage und andere erfreuliche Ereignisse werden gemeinsam gewürdigt. "Es ist wie eine Familie", bestätigen auch die anderen Chormitglieder.
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