Drei Wessex Bilder

PRÜM. (ahe) Der Musiklehrer Christopher Meux hat drei Gedichte von Thomas Hardy vertont. In der Aula des Regino-Gymnasiums Prüm ist das Werk "Drei Wessex Bilder" uraufgeführt worden.

 Christopher Meux hat drei Gedichte von Thomas Hardy vertont. Das Werk "Drei Wessex Bilder" wurde in der Aula des Regino-Gymnasiums Prüm uraufgeführt.Foto: Anne Henkes

Christopher Meux hat drei Gedichte von Thomas Hardy vertont. Das Werk "Drei Wessex Bilder" wurde in der Aula des Regino-Gymnasiums Prüm uraufgeführt.Foto: Anne Henkes

Ungewöhnlicher Anblick bei einem klassischen Konzert in Prüm: Die Aula des Gymnasiums war voll besetzt. Aufführende waren Sängerin Felicity Brown, das Prümer Kammerorchester sowie ein Quartett, bestehend aus Markus Wolsiffer und Claudia Pick an den Violinen sowie Stefan Weinand an der Viola und Emmanuel Wehse am Violoncello. Zu Beginn spielten die Musiker die "Greensleeves"-Fantasie von R. Vaughan Williams. Anschließend trat die Londoner Solistin Felicity Brown auf. Begleitet von Christopher Meux am Klavier sang sie ein Lied von Pergolesi. Danach folgte "The Singer" von Michael Head, das Brown ohne instrumentale Begleitung sang. Das Orchester begleitete sie bei einem Lied von Giacomo Puccini. Das Kernstück des Abends bildeten die "Drei Wessex Bilder". Das Königreich Wessex, das unter der Herrschaft von König Alfred bestand, bezeichnet bis heute eine Region in England. Thomas Hardy wurde in einem kleinen Dorf dieser Region geboren. Er schildert in seinen Gedichten präzise das Land und seine Einwohner. Dabei ändert er allerdings die Namen der Orte ab. Besonders das Verschwinden der ländlichen Lebensweise und der Volksmusik aus der englischen Kirche beschäftigen ihn. Auch die Vergänglichkeit des Lebens und die Rolle der Frau in der Gesellschaft sind Themen, die ihn bewegen.Der Zauber des Violin-Spielers

Hintergrund zu dem Gedicht "A Church Romance" ist die Tatsache, dass es in den Kirchen keine Orgelmusik gab, sondern dass auf der Empore Dorfsänger um die Instrumente, die ihre Stimme spielten, gruppiert waren. Der Text handelt von einer Frau, die auf einen Violin-Spieler auf der Kirchempore aufmerksam wird und sich in ihn verliebt. Nach Jahren der Ehe und allmählichem Verschwinden der Romantik erinnert sie sich daran, wie sehr er sie damals beeindruckt hat. Das zweite Gedicht, "The Ruined Maid", erzählt von einem Mädchen, das in die Stadt zieht und sich eine entsprechende Lebensweise aneignet. Nach einiger Zeit trifft es eine Bekannte aus seinem früheren Leben auf einem Bauernhof, die über den Wandel des Mädchens erstaunt ist. Meux setzte dieses Gedicht im Stil von Goethes Erlkönig um und arbeitete mit einer Antiphonie zwischen Quartett und Streichorchester. Im dritten Gedicht "During Wind and Rain" malt der Dichter vier Bilder, die das frühere Leben zeigen. Nach jedem Bild wird er von Trostlosigkeit übermannt. Der in England aufgewachsene Christopher Meux wurde in seiner Kindheit von Kirche und Volksmusik geprägt und hat viele Merkmale aus der englischen Volksmusik in sein Werk einfließen lassen. Bei der Aufführung gab es viel Applaus für den Komponisten und die Musiker.

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