Rekord DRK-Jubiläum im Eifelkreis: das größte rote Kreuz der Welt.

Prüm · Es dürfte das größte rote Kreuz der Welt sein: Zum 150-jährigen Bestehen des DRK im Eifelkreis haben fast 400 Menschen in den vergangenen Monaten daran gestrickt und gehäkelt. Jetzt wurde es in Prüm präsentiert.

  Tolles Bild: die Helfer und das Riesenkreuz in Prüm.

Tolles Bild: die Helfer und das Riesenkreuz in Prüm.

Foto: Ulrike Beuttler

Alles im roten Bereich – und das ist eine erfreuliche Nachricht: Zum 150-jährigen Bestehen des Deutschen Roten Kreuzes im Eifelkreis Bitburg-Prüm hatten die Verantwortlichen dazu aufgerufen, sich an der Herstellung des weltgrößten roten Stoffkreuzes zu beteiligen (der TV berichtete). Die Aufgabe: 30 mal 30 Zentimeter große Deckchen oder Lappen zu stricken oder häkeln – die dann am Ende zusammengefügt werden sollten.

Das wurden sie jetzt, in der Turnhalle der Kaiser-Lothar-Realschule Prüm. Und es ergab nicht nur ein beeindruckendes Fotomotiv. Sondern lieferte auch satte Zahlen, wie Andrea Becker vom Bitburger Mehrgenerationenhaus sagt, die den Strick- und Häkelmarathon zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Kalkes organisierte: „Wir hatten 2750 Quadrate in der Halle.“ Verarbeitet aus knapp 140 Kilogramm Wolle und aus 396 Kilometern laufendem Faden. „Das ist von hier bis fast nach Stuttgart. Oder Hamburg.“

 Alles rot: Vertreter von DRK und Stadt Prüm und die Geehrten Helfer am Riesenkreuz in Prüm.

Alles rot: Vertreter von DRK und Stadt Prüm und die Geehrten Helfer am Riesenkreuz in Prüm.

Foto: Stadt Prüm

Die Quadrate wurden dann zu größeren Decken zusammengenäht und diese dann Kante an Kante in der Prümer Halle ausgelegt. Die Mitstrickenden kamen aus ganz Deutschland, aus der Schweiz und aus Österreich – „und natürlich“, sagt Andrea Becker, „hat der ganze Eifelkreis mitgestrickt. Insgesamt haben fast 400 Leute mitgewirkt.“ Beinah alles Frauen – und, jawohl, ein Mann aus der DRK-Tagespflege in Bitburg.

 Alles rot: die Helfer und das Riesenkreuz in Prüm.

Alles rot: die Helfer und das Riesenkreuz in Prüm.

Foto: Ulrike Beuttler

Dass man aber am Ende auf so viel Stoff kam, hat auch damit zu tun, dass viele Teilnehmer weit mehr als nur ein Element herstellten: In etlichen Päckchen, die dem DRK von den Handarbeiterinnen geschickt oder überreicht wurden, seien deutlich mehr Quadrate enthalten gewesen.

Und zwei äußerst fleißige Frauen, beide schon über 80, taten sich besonders hervor: Annette Kypke und Inge Pollmeier, beide aus Bitburg. „Und beide haben mehr als 200 Quadrate gestrickt oder gehäkelt.“ Dafür erhieten sie dann auch eine besondere Ehrung.

Das Ganze habe auch noch einen weiteren erfreulichen Aspekt gehabt, sagt Andrea Becker: Denn viele der älteren Teilnehmerinnen hätten wegen der Aktion überhaupt erst wieder zur Nadel gegriffen. „Und mit jedem Quadrat ging’s besser.“ Trotz Malessen wie Arthrose bei einigen von ihnen.

Die Prümer Rekorddeckenfete wurde übrigens moderiert von Stadtbürgermeister Johannes Reuschen, der die Aktion richtig gelungen fand. Und die Büdesheimer Alphornbläser – immerhin kam ja auch Strickpost aus der Schweiz – lieferten die Musik.

Wer übrigens wollte, konnte noch in Prüm eine oder mehrere der Decken oder einzelne Kleinquadrate erwerben – gegen eine Spende. Der Erlös soll den demnächst drei Tagespflege-Einrichtungen des DRK in Bitburg, Prüm und – bald – Neuerburg zur Verfügung gestellt werden, damit dort ungewöhnliche Projekte finanziert werden können.

Die Einrichtung in Neuerburg (Name: Tagespflege „Sching Zeijt“) wird am Samstag, 26. Oktober, 10 Uhr, eröffnet: Dann kann man auch dort eine der roten Decken erwerben. Oder einen Monat darauf: Wenn das DRK am Freitag, 15. November, 18.30 Uhr, zure Benefizgala ins Bitburger Eifelbräu einlädt.

Und selbstverständlich kann man sich auch im Mehrgenerationenhaus melden, wenn man eine Decke oder ein kleineres Quadrat kaufen möchte: Die Mitarbeiterinnen erreicht man unter Telefon 06561/60200.

Ach so: Den Weltrekord haben sie übrigens dann doch nicht angemeldet. „Wir wissen, dass es das größte der Welt ist“, sagt Andrea Becker. Aber eine Anmeldung im Guinness-Buch der Rekorde hätte dann wieder Geld gekostet, das man lieber für die Pflegeeinrichtungen verwenden will.

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