Dudeldorfer Sägewerk brennt vollständig ab

280 Rettungskräfte waren am Dienstagabend nach Dudeldorf alarmiert worden, wo ein Sägewerk in Flammen stand. Die Brandursache ist noch unklar. Der Sachschaden bewegt sich nach Schätzungen im "sechsstelligen Bereich".

 Das Sägewerk liegt in Schutt und Asche. TV-Foto: Bettina Bartzen

Das Sägewerk liegt in Schutt und Asche. TV-Foto: Bettina Bartzen

Dudeldorf. Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Sägewerk in Dudeldorf, das am Dienstagabend kurz vor 22 Uhr in Brand geraten war. "Es könnte Brandstiftung sein oder ein technischer Defekt. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen nichts ausschließen. Die Brandursache ist völlig offen", sagt Winfried von Landenberg, Pressesprecher der Kriminalinspektion Wittlich. Ein Sachverständiger sei eingeschaltet. Die Schadenshöhe schätzt die Kripo auf "mehrere Hunderttausend Euro". Das in Holzständer-Bauweise errichtete Sägewerk sowie der angrenzende Bürotrackt liegen in Schutt und Asche.

"Das war einer der schlimmsten Brände, die ich erlebt habe. Das war schon heftig", sagt Fritz Brüders, Leiter der Dudeldorfer Feuerwehr, die als erste beim brennenden Sägewerk vor Ort war. "Aus dem Sägewerk schlugen Flammen unter dem Dach raus. Wir haben Explosionen gehört", schildert Brüders die Situation. Dann sei alles sehr schnell gegangen: "In Nullkommanix stand die ganze Halle in Flammen, durch das Tor drückte sich eine Feuerwalze." Was den Wehrleuten zudem zu schaffen machte, war der ungünstige Westwind: "Für uns ging es darum, dass durch Funkenflug nicht weitere Gebäude in Brand gesetzt werden."

Funkenflug drohte Holzlager in Brand zu setzen

 Die Flammen aus dem Sägewerk in Dudeldorf schlagen meterhoch. Foto: Agentur Siko

Die Flammen aus dem Sägewerk in Dudeldorf schlagen meterhoch. Foto: Agentur Siko



Zwölf Wehren mit zusammen 240 Wehrleuten wurden herbeialarmiert, um größeren Schaden zu verhindern. Der Großeinsatz wurde koordiniert vom Wehrführer der Verbandsgemeinde Bitburg-Land, Klaus-Peter Dimmer. "Nach zwei Stunden hatten wir den Brand unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten von Glutnestern dauerten bis in die frühen Morgenstunden", sagt Dimmer. Einsätze in einer solchen Größenordnung hätten die Wehren bisher nur bei Katastrophenübungen gehabt. Die Zusammenarbeit aller Rettungsdienste (siehe Extra) habe hervorragend funktioniert. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. In dem Sägewerk wurde zum Zeitpunkt des Brands nicht mehr gearbeitet.

"Gottseidank sind nicht auch noch das Holzlager sowie die Gebäude auf der anderen Straßenseite durch Funkenflug in Brand geraten. So können wir wenigstens weiter arbeiten", sagt Michael Crames, einer der drei Geschäftsführer. Dem Unternehmen, das vor mehr als 200 Jahren als Sägewerk gegründet wurde, sind eine Zimmerei, Dachdeckerei, Klempnerei und ein Holzhandel angeschlossen. 35 Leute arbeiten dort. "Die vier Sägewerksmitarbeiter werden nun vorübergehend in den anderen Bereichen eingesetzt", sagt Crames. Er habe es zunächst nicht glauben können, als ein Kollege ihn informierte, dass das Sägewerk brennt: "Ich bin gleich hingefahren. Das haut einen schon aus dem Senkel, wenn man sieht, wie ein Teil der Firma abbrennt."EXTRA Im Einsatz waren Wehren aus Dudeldorf, Metterich, Speicher, Pickließem, Gindorf, Gondorf, Bitburg-Mitte und Mötsch, Wolsfeld, Spangdahlem, Wittlich, die US-Flugplatzwehr und die US-Wehr der Housing Bitburg sowie DRK, THW, Polizei und VG-Werke. Groß-Brände 2010: 19. März: Müllsortieranlage, Flugplatz (125 Einsatzkräfte); 20. Februar: Mehrfamilienhaus, Mötsch (200 Einsatzkräfte); 11. Februar: zwei Wohnhäuser, Meckel (100 Einsatzkräfte); 14. Januar: Dachstuhlbrand, Bitburg (60 Einsatzkräfte).

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