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Lichtenborn · Am Rande von Lichtenborn trainiert Dunja Klimkeit Raubvögel, Hühner, Hunde und Nager für Filmaufnahmen.

 Dunja Klimkeit hat das „Einhorn“ Orome als auch den Uhu Killi so trainiert, dass nichts und niemand die Tiere aus der Ruhe bringen kann.

Dunja Klimkeit hat das „Einhorn“ Orome als auch den Uhu Killi so trainiert, dass nichts und niemand die Tiere aus der Ruhe bringen kann.

Foto: Frank Auffenberg

Ein Hauch von Gleichgültigkeit liegt in Killis Blick. Weder das unermüdliche Klicken der Kamera, noch das aufgeregte Wedeln des Australian-Shepherd-Rüden Orome bringt den sieben Jahre alten Flecken-Uhu aus der Ruhe. Stoisch sitzt er auf dem Arm seiner Trainerin Dunja Klimkeit, schaut ab und an gelassen auf den fünf Jahre alten Hund hinab und lässt sich auch nicht von einem vorbei knatternden Lastwagen irritieren. „Genau so soll es auch sein. Killi ist darauf trainiert, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Genau darauf wiederum muss ich mich ja auch verlassen können, denn bei einem Filmset geht es schon recht trubelig zu“, sagt Dunja Klimkeit.

Am Rande von Lichtenborn in Kopscheid lebt Klimkeit zusammen mit ihren Hunden und Raubvögeln. „Man kann schon sagen, dass ich ein bisschen auf sie spezialisiert bin. Allerdings trainiere ich auch Haus- und Hoftiere. Die leben aber nicht hier bei mir, sondern bei Landwirten in der näheren Umgebung“, sagt sie. Vor mehr als 30 Jahren hat die 56-Jährige angefangen, mit Tieren zu arbeiten. „Aber noch nicht als Trainerin, das war ein langer Weg dahin“, sagt sie.

Angefangen habe alles mit einer Ausbildung zur Pferdewirtin. „Ich hätte gerne eine Ausbildung in einem Zoo gemacht, aber vor 30 Jahren war das fast noch undenkbar für eine Frau.“ Mehr als 100 Bewerbungen habe sie verschickt. „Es hagelte Absagen. Zu gefährlich sei das für eine Frau. So ein Quatsch“, sagt sie, lacht und merkt an, dass das ja auch alles Schnee von gestern sei. „Es hat dann ja mit der Ausbildung doch alles geklappt. Als ich fertig war, ging ich damals auf die Walz – auch nicht gerade üblich als Frau – und machte mich dann selbstständig.“

Zum Film seien sie und ihre Tiere wiederum zufällig gekommen: „Ich arbeitete damals mal hier und mal da, nahm verschiedene Jobs und Aufträge an. In einer Mittagspause wurde ich 1994 angesprochen, als ich mit meinem Hund Spökes machte. Der sei ja schön, ob der was könne, fragte man mich, und keine 48 Stunden später nahm ich an den Aufnahmen meines ersten Kinofilms teil“, sagt sie. Zunächst nur nebenbei, habe sie sich dann 2000 selbstständig gemacht. Unter anderem waren verschiedene ihrer Tiere in der Lindenstraße regelmäßig zu Gast.

„Ein Knochenjob, den ich aber liebe. Man muss wirklich dafür geboren sein und wissen, auf was man sich einlässt.“ Zum einen sei der Markt in Deutschland relativ übersichtlich. „Es gibt zwar einige Produktionen, aber eben auch nur eine Hand voll Tiertrainer“, sagt sie. Sechs große Schulen und zwei bis drei kleinere Trainer wie sie seien in Deutschland aktiv. „So ist es immer ungewiss, wie das Jahr läuft. Mal sind es einige kleine Produktionen, dann wieder nur eine große für die man gebucht wird.“ Und zimperlich dürfe man eben auch nicht sein.

„Ich nehme gerne Praktikanten auf, die sich das Geschäft dann mal anschauen können. Vor nicht allzu langer Zeit kam eine junge Frau zu mir, die sich das Ganze dann aber bald wieder überlegte – sie war Vegetarierin und hatte nicht richtig daran gedacht, dass Greifvögel und andere Raubtiere eben Fleischfresser sind. Und nein, daran lässt sich nichts ändern. Immerhin hielt sie einen halben Tag durch.“

Weil nicht jeden Tag ein Film gedreht werde, müsse man sich als Tiertrainerin so auch breit aufstellen. Neben der Filmtierschule bietet sie unter dem Namen „Anderswelt – Erlebnisfalknerei“ auch Showauftritte und -programme an. „Im Moment habe ich Hochsaison auf Märkten. Mit meinen Vögeln stehe ich am Wochenende zum Beispiel in Köln auf einem Weihnachtsmarkt. Sonst bin ich auch noch oft auf Mittelaltermärkten oder auf privaten Veranstaltungen zu finden“, sagt sie. Wirklich am Herzen lägen ihr aber besonders Besuche in Schulen, Krankenhäusern und in Seniorenheimen. „Die Kinder und alte Menschen sind begeistert, wenn ich mit den Eulen vorbeischaue.“

Weitere Informationen unter Telefon 0162/1772575 oder per Mail an
filmtierschule-hantayo@web.de.

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