Durchatmen an der Kühltheke

Der neue Edekamarkt in Bleialf wird nicht nur viel größer, sondern auch umweltfreundlicher. Laut Inhaber Winfried Schmitz entsteht in der Bahnhofstraße zurzeit der erste neu gebaute CO{-2}-freie Supermarkt Deutschlands. Das bedeutet, dass dort kein Kohlendioxid ausgestoßen wird, das als Klimakiller bekannt ist. Die Eröffnung soll im März sein.

Daleiden/Bleialf. Winfried Schmitz entrollt einen großen Plan. Darauf ist er schon zu sehen, der neue CO{-2}-freie Edekamarkt, der zurzeit in der Bahnhofstraße in Bleialf neben der Raiffeisenwarenmarkt-Zentrale entsteht.

Licht kommt durch das Dach, Strom aus Photovoltaikanlagen, geheizt wird mittels Abwärm-Nutzung der Kühlanlagen: Winfried Schmitz gibt in seinem Supermarkt dem Klimakiller CO{-2} keine Chance mehr. Bislang war Edeka in der unteren Etage im Prisma im Ortskern untergebracht. Doch die Fläche war zu klein, um das gesamte Sortiment unterzubringen. "Edeka hätte uns auf dieser Fläche nicht mehr beliefert", begründet Marktleiter Winfried Schmitz den Auszug.

Nun wird kräftig investiert. Nachdem der Gemeinderat grünes Licht gab, ein Sondergebiet im Bebauungsplan auszuweisen, ging es an die Entwürfe. Rund vier Millionen Euro kostet der neue Supermarkt, den Schmitz auf der insgesamt 7000 Quadratmeter großen Fläche baut. Die Verkaufsfläche wird 1500 Quadratmeter groß sein, im Prisma stand gerade ein Drittel zur Verfügung. 100 Parkplätze werden angelegt. Neben dem üblichen Sortiment wird auf etwa 400 Quadratmetern eine extra Discount-Abteilung eingerichtet.

Beheizung des Marktes durch Abwärme



Zusammen mit seiner rechten Hand Franz-Josef Körner hat Schmitz den neuen Markt geplant. Das Herzstück sind die neuen Kühlmaschinen. Diese produzieren Kälte für die Theken und Kühlhäuser. Die dabei entstehende Abwärme - ein "Abfallprodukt", das bislang in der Luft verpuffte - wird im Boden eingelagert. Dort, in der "geo-thermischen Energiezentrale", wird die Wärme gespeichert. Im Winter kann man damit heizen, im Sommer kühlen. "Die Bodenplatte fungiert dabei als Heizkörper", erklärt Schmitz. Strom soll selbst produziert werden durch Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Eine gute Isolierung, ein Windfang vor der Tür und ein Dach mit Lichtkuppel, dazu abgedeckte Kühlregale, sorgen für weitere Energieeinsparungen.

"Er ist halt so ein Umwelt-freak", sagt Körner. "Die nächste Generation hat den Vorteil, dass sie keine Energiekosten mehr zu tragen hat", sagt Schmitz, dem auch die Edeka-Märkte in Daleiden und Waxweiler gehören. Im Moment könne man nicht mehr für die Umwelt tun. Mehr Fläche bedeutet auch mehr Personal. Bislang sind in Bleialf 26 Mitarbeiter beschäftigt. Schmitz rechnet damit, dass sich diese Zahl fast verdoppeln wird. "Für die nächsten 20 Jahre ist die Nahversorgung jedenfalls gesichert", sagt er. Darüber freut sich auch Bleialfs Bürgermeisterin Edith Baur. "Wir können froh sein, dass hier in einen Supermarkt investiert wird", sagt sie. Schließlich habe Bleialf nur 1290 Einwohner. 25 Prozent seiner Kundschaft kommen aus Belgien, sagt Schmitz. Er hofft, dass es nach Eröffnung des neuen Markts 40 Prozent werden.

Aufmerksam geworden auf seinen Supermarkt ist auch schon die Landesumweltministerin Margit Conrad, die für Mitte Februar ihren Besuch angekündigt hat.

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