Edeka macht Ernst

Mettendorf · Vieles deutet auf einen Umzug des Edeka-Markts in Mettendorf vom Ortskern ins zwei Kilometer entfernte Gewerbegebiet hin: Das Unternehmen hat bei der Kreisverwaltung die Erteilung einer Baugenehmigung beantragt. Wenn es nach den Wünschen von Edeka geht, öffnet der Markt schon im Früjahr 2013.

 Noch können die Kunden des Mettendorfer Edeka-Markts im Ortskern einkaufen. Wenn es aber nach dem Unternehmen geht, zieht der Markt 2013 ins Gewerbegebiet um. TV-Foto: Klaus Kimmling

Noch können die Kunden des Mettendorfer Edeka-Markts im Ortskern einkaufen. Wenn es aber nach dem Unternehmen geht, zieht der Markt 2013 ins Gewerbegebiet um. TV-Foto: Klaus Kimmling

Mettendorf. Funkstille herrscht am Telefon von Werner Wolsfeld. Der Anschluss des Eigentümers der Immobilie in der Mettendorfer Hauptstraße 24 ist abgemeldet. Wolsfeld weilt für längere Zeit in Spanien. Doch auch dort hebt niemand ab, unter seiner Telefonnummer läuft nur eine spanische Bandansage.
Und so ist nicht herauszufinden, wie der Vermieter des derzeitigen Edeka-Gebäudes in Mettendorf auf die Nachricht reagiert, dass sein langjähriger Mieter den Laden an der Hauptstraße nun tatsächlich aufgeben und stattdessen ins Gewerbegebiet umsiedeln möchte. Seit mehr als 20 Jahren ist Edeka im Mettendorfer Ortskern angesiedelt. Doch dass das Unternehmen Umzugsgedanken hegt, ist spätestens klar, seit es Ende des vergangenen Jahres einen Notarvertrag über den Kauf eines Grundstücks im Mettendorfer Gewerbegebiet, knapp zwei Kilometer vom jetzigen Standort entfernt, unterschrieben hat (der TV berichtete). Weil der Markt im Ortskern mit seiner Verkaufsfläche von 1150 Quadratmetern nicht optimal geschnitten sei, erwäge man einen Umzug, hatte Edeka-Pressesprecher Christhard Deutscher Anfang Januar erklärt. Ein Vorhaben, das so gar nicht nach Geschmack des derzeitigen Vermieters Wolsfeld ist: Schon bevor der Vertrag zwischen Edeka Südwest und der Gemeinde Mettendorf über den Verkauf des 8000 Quadratmeter großen Grundstücks im Gewerbegebiet unterzeichnet war, hatte er die Gemeinde über ein Anwaltsschreiben wissen lassen, dass er sich rechtliche Schritte vorbehalte.
Als der Vertrag schließlich unter Dach und Fach war, kündigte er auf TV-Nachfrage an zu klagen, sollte sich Edeka tatsächlich im Gewerbegebiet ansiedeln: Der Bau eines Supermarkts außerhalb des Ortskerns wäre gar nicht zulässig, wenn Mettendorf vor einigen Monaten dem Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg zugestimmt hätte.
Eine Rechtsauffassung, die von der Verwaltung nicht geteilt wird: So erklärte die VG, dass die Ansiedlung von kleinflächigem Einzelhandel mit maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche im Außenbereich zulässig sei, egal, ob ein Einzelhandelskonzept vorliege oder nicht (der TV berichtete).
Ob dem so ist, wird nun auch die Kreisverwaltung prüfen: Denn inzwischen hat Edeka dort einen Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung gestellt. Man plane im Gewerbegebiet "innerhalb der zulässigen Grenzen einen neuen, modernen Markt mit ausreichend Parkplätzen direkt vor dem Kundeneingang", sagt Edeka-Pressesprecher Deutscher, der zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keine weiteren Details etwa über die Höhe der geplanten Investition sowie über die genaue Größe des Ladens preisgeben möchte. Konkreter wird Deutscher allerdings beim Zeitrahmen: "Unsere Zielvorstellung wäre es, nach den Sommerferien mit dem Bau zu beginnen." Wenn alles wie geplant laufe, rechne man mit der Eröffnung des neuen Marktes im Frühjahr 2013.
Vorausgesetzt natürlich, die Kreisverwaltung erteile die Baugenehmigung. Und vorausgesetzt, dass Vermieter Wolsfeld nicht doch noch wie angekündigt alle Hebel in Bewegung setzt, um den Umzug des Vollsortimenters zu verhindern. neb

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