"Effizienter, sparsamer, schlagkräftiger"

Weidingen · Die Veranstaltung am Mittwochabend ist konstituierende Sitzung und Festakt zur Vereidigung des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde (VG) Südeifel in einem. Moritz Petry wird ab jetzt offiziell die Geschicke der 66-Gemeinden-Kommune leiten. Sein erster Beigeordneter wird Norbert Schneider, scheidender Bürgermeister der VG Neuerburg.

Weidingen. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Sitzung des Rats der neuen Verbandsgemeinde (VG) Südeifel tummeln sich alte und neue Hasen aus der Politik und Gäste aus dem gesamten Eifelkreis am Dorfgemeinschaftshaus in Weidingen. "Wahrscheinlich wissen die Männer nicht, wohin mit sich, weil heute kein Fußball kommt", sagt ein Gast witzelnd. Auf dem Programm stehen die Verpflichtung der frisch gewählten Ratsmitglieder, die Vereidigung von Moritz Petry als neuem Bürgermeister der VG Südeifel und des ersten Beigeordneten, Norbert Schneider.
Unter den rund 100 Zuschauern sind Landrat Joachim Streit und die Bürgermeister der umliegenden Verbandsgemeinden, wie Josef Junk, der just einen Tag zuvor in sein Amt als Bürgermeister der größten VG des Landes eingeführt wurde.
Mit nur knapp einer Stunde ist der Festakt vielleicht der kürzeste anlässlich einer Amtseinführung. Das erste Wort hat der scheidende Bürgermeister der ehemaligen VG Neuerburg, Norbert Schneider. Als Wahlleiter verpflichtet Schneider die Ratsmitglieder. Dann vereidigt er Moritz Petry als Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Südeifel. Schneider selbst macht von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch, bis zum Ende seiner Amtszeit am 31. Dezember 2017 als hauptamtlicher Beigeordneter im Rat mitzuwirken. Die ehrenamtlichen Beigeordneten werden laut Petry in der kommenden Ratssitzung gewählt. In seiner Rede spricht Landrat Joachim Streit Schneiders Kandidatur an. Der Neuerburger VG-Chef wollte ursprünglich selbst die Geschicke der neuen VG leiten, änderte dann aus persönlichen Gründen seine Entscheidung. Damit schockte der Politiker seine Kollegen. Doch Streit sieht den positiven Aspekt: "Damit hast du dafür gesorgt, dass es keinen blutigen Wahlkampf gibt und hast Platz gemacht für Petry. Dafür gebührt dir Dank."
Dann ist der frisch gekürte VG-Chef Petry dran. "Die Situation ist schwierig. Aber einfach kann jeder." Er verspricht, für jeden da zu sein, der etwas von ihm will. Viel reisen werde er müssen, beweglich bleiben, aber er sei schließlich Dienstleister. "Ich bin kooperativ, pragmatisch und bleibe ein Teamspieler." Das Thema erneuerbare Energien werde als erstes angepackt. Bauchschmerzen bereite ihm die Finanzsituation. Mit der Stärke der Region, dem Tourismus, wolle er Geld in die Kassen bringen. "Polemik im VG-Rat werde ich unterbinden", sagt er klar. "Wenn wir Mehrheitsentscheidungen treffen, müssen diese auch respektiert werden." Insgesamt will Petry die VG "effektiver, sparsamer und schlagkräftiger" machen.
Der Mann, der gegen die Fusion mit der VG Neuerburg war, legt sich ins Zeug für die 66-Gemeinden-Kommune. Wie die Klage, die Petry im Auftrag der VG Irrel gegen die Zwangsfusion (der TV berichtete) eingereicht hat, ausgeht, steht derzeit noch nicht fest. "Wenn der Klage stattgegeben wird, wissen wir, dass das Land rechtswidrig gehandelt hat."

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