Effizienz - für wen?!

Gesundheitszentrum Zu unseren Berichten "Dritter Anlauf für Neuerburg" (TV vom 22. Februar) und "Jetzt geht auch der letzte Arzt" (TV vom 24. Februar) schreibt dieser Leser: Vor drei Wochen befielen mich plötzlich massive Schmerzen im Unterleib, die so stark wurden, dass ich kaum noch gehen oder stehen konnte. Schließlich riefen wir einen Krankenwagen.

Von der Leitstelle wurde uns mitgeteilt: "Das Krankenhaus Bitburg ist belegt." Nach einer guten Stunde kam ein Krankenwagen aus Prüm. Jetzt hieß es: "Die Krankenhäuser Bitburg und Prüm sind belegt. Sie müssen nach Gerolstein oder Trier."
In der Notaufnahme des Brüderkrankenhauses ging es recht hektisch zu, hielten doch außer uns zwei weitere Krankenwagen am Eingang. Meine sehr freundliche Krankenwagenbesatzung wurde gefragt: "Warum bleibt ihr nicht in Prüm? Wir wissen auch bald nicht mehr weiter." Ich durfte dann doch bleiben und wurde sehr intensiv untersucht. Mit der Diagnose Leistenbruch wurde ich dann nach Hause geschickt und sollte mich zu einem späteren Zeitpunkt in der Ambulanz vorstellen.
Auf dem Heimweg kamen wir am Krankenhaus in Neuerburg vorbei. Jeder wird meine Gedanken verstehen: Kein Krankenhaus kann mich aufnehmen und hier steht eines leer. Vor fünf Jahren wäre ich gleich hier gelandet und vielleicht schon operiert. Das Krankenhaus in Neuerburg wurde geschlossen, weil dort nicht mehr effizient gearbeitet werden könnte.
Effizienz für wen eigentlich? Für den Träger, für die Ärzte und das Personal oder gar für die Patienten?
Wie effektiv für den Patienten dort gearbeitet wurde, konnte ich vor einigen Jahren nach einem Fahrradunfall durch die gute Behandlung von Dr. Müller erfahren. Warum dem jetzt gekündigt wurde, kann ich nicht verstehen.
Die Einrichtung des Gesundheitszentrums durch die Marienhaus GmbH ist gescheitert.
Ein neuer Heilsbringer ist angekündigt. Man darf gespannt sein, ob für uns im westlichen Teil unseres Kreises überhaupt noch eine effektive medizinische Betreuung möglich ist.
Werner Lehnen, Karlshausen

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