Ehepaar verwandelt Ruine in Schmuckstück

Pickließem · Es ist der ganze Stolz von Edith und Josef Pallien: ihr Trierer Einhaus in Pickließem. Sie haben das Haus mit viel Liebe zum Detail aufwendig renoviert. Mit Erfolg: Das Gebäude wurde mit dem Baukulturpreis des Eifelkreises Bitburg-Prüm ausgezeichnet.

Pickließem. Direkt gegenüber der Kirche steht das gelb getünchte Haus des Ehepaars Pallien. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Trierer Einhaus, bei dem Wohnbereich und Scheune in einem Gebäudekomplex untergebracht sind - eine Gebäudeform, die für die Region sehr typisch ist.
AUSGEZEICHNETE BAUPROJEKTE


Edith und Josef Pallien sind mit Leidenschaft dabei, wenn es darum geht, alte Häuser zu renovieren. Sie schildern die Details, die ihnen bei diesem Haus in Pickließem wichtig sind. Zum Beispiel die Dachziegel. Die sind noch alt und wesentlich dünner als die heute üblichen. Obwohl Schieferdächer für die Eifel typisch sind, entschlossen sich Edith und Josef Pallien doch für die Ziegel, weil diese in Pickließem selbst hergestellt wurden.
Das Gebäude mit etwa 300 Quadratmetern Wohnfläche an der Hauptstraße ist an Amerikaner vermietet. Diese können sich an einem stilvoll ausgestatteten Haus erfreuen. So gibt es zum Beispiel Schieferplatten als Bodenbelag im Inneren des Hauses mit einer besonderen Geschichte. Die Schieferplatten stammen aus der Staustufe in Zeltingen-Rachtig. "Man muss Architektur sammeln", sagt Pallien. Und so greift er immer zu, wenn alte Steine oder Platten oder sonstiges Material angeboten werden, die für eines seiner Renovierungsprojekte passen könnten. Aus alten Materialien ist im Außenbereich des Hauses vieles gestaltet. Ein Brunnen beim Haus, in der Eifel auch "Petz" genannt, wurde reaktiviert mit einer alten Pumpe, wie sie auf Höfen in der Eifel üblich war.
Das Wasser wird aufgefangen in einem ehemaligen Futtertrog für Pferde und läuft zurück zum Brunnen durch eine Rinne, die früher eine Funktion in einem Kuhstall hatte.
Einen Stall gab es früher hier auch an dem Haus, das Josef Pallien im Jahr 2006 in sehr schlechtem Zustand gekauft hat. Der Stall wurde abgerissen, und so wurde Platz geschaffen für einen Innenhof mit Grünfläche, der fast mediterran wirkt. Der Carport neben dem Garten könnte als Freisitz genutzt werden. Derzeit dient er aber als Schutz für die Autos der Mieter. Doch auch dieses Bauwerk ist dem Haus angepasst mit Steinsockeln und alten Balken, die das Dach tragen.
"Auch das Umfeld muss harmonieren", sagt Pallien. Deshalb hat er auch bei der Bepflanzung im Garten darauf geachtet, dass es in die Landschaft passt. Einige Stauden und Buchsbäume runden das Bild von einem eifeltypischen Ensemble ab.

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