Eifel-Einsichten: Die spinnen, die Spinnen

An der Redaktionswand, echt jetzt, turnt eine Spinne, so ein Langbeiner, an dünnem Faden lotrecht herab, etwa 40 Zentimeter neben meinem Schreibapparillo. Mal gucken, wo sie hin will ...

Aaaah: Gerade überlegt sie sich, ob sie auf dem Stapel unentsorgter Altnotizen und Ausdrucke (man weiß ja nie, ob man das Zeug nicht doch noch mal braucht) eine Pause einlegen soll. Huch, anscheinend hat sie was gelesen, jetzt huscht sie nämlich hektisch wieder nach oben ... Na? Und jetzt? Halloo?!? Nix. Hängt da kopfüber herum. Scheint eingeschlafen zu sein.

Das wird sich gleich ändern, wenn hier das Tagesgeräppel losgeht, es ist ja noch früh am Tag. Können Spinnen eigentlich hören, wenn zum Beispiel das Telefon klingelt? Auf jeden Fall spinnen sie, und zwar kunstvolle Netze.
Das bringt mich - oh, diese Überleitungen - auf das digitale Netz der paranoiden Amis, in dem wir alle gefangen sind. Lest ihr eigentlich bei allem mit, Jungs? Selbst bei so harmlosem Quatsch, wie wir ihn hier schreiben? Was? Könnte ja irgendwie verteidigungsrelevant sein? Aha. Da bin ich jetzt fast schon ein bisschen stolz.

Wobei wir ja im Dialektfall gewappnet sind, da brauchen wir kein Kryptohandy. Oder, wie Doris Schöppner wieder mal in der Hillesheimer Kante beim, äh, Lauschen aufgeschnappt hat, zum Thema Abhörskandal und Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Wenn die platt jeschwatt hät, wär der dat net passiert!"

Das hätte der Ami ja gar nicht verstanden, sagt Doris. Wenn ihr mich fragt, Leute: Der Ami versteht so einiges nicht. Aber das gehört zum Glück nicht hierhin.

Und das hier, das kapiert - bzw: beköppt bzw. bekäppt - der auch nicht: Et jit net jerannt. Findet auch die Spinne, die hängt immer noch lässig an der Wand rum. Cool.

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