Eifel-Einsichten: Jeder Jeck schwätzt anders

Neuer Verleser: Da stand irgendwo was von „Lactose-Intoleranz“, und ich habe wieder mal nur das gelesen, was bei mir im schrägen Schädel verankert ist: Lacoste-Intoleranz.

Irgendwie ist diese Firma mit dem Krokodil als Markenzeichen einfach nicht mein Bier. Ich hab so eine Art Allergie gegen Polohemden. T-Shirts mit Kragen. Die sind einfach nicht, naja, Rock’n Roll. Sondern so mehr hm weiß auch nicht, zu fein.Zum Glück ist der Eifeler ja ganz anders. Stichwort Bier: Da kam noch eine prima Mail von Webers Hans aus Bitburg, der sich so freut darüber, dass wir so viele Unterdialekte haben. Da klinge der „Freitag“ zum Beispiel so: „Freckdisch, Freddisch oder Freidisch. Mein Rechtschreibsystem ist schon am glühen.“ Dann gebe es die aus dem Jengteng, „nördlich von hier, in deren Sprache man aber auch kein einziges G findet und natürlich auch die Bettinger, die fast überall ein Ü einbauen.“ Und dann baut er noch ne feine Geschichte ein, von seinem Vater, der Ende der 70er die Malerarbeiten am Hotel Eifelbräu vornehmen sollte. Und weil der Auftrag „von einer bekannten, ortsansässigen Brauerei“ kam, durften die Malerjungs auch zwischendurch beim Hausprodukt zugreifen. Also erhielt ein Stift vom Chef den Befehl: „Gieh ääs de Bier hualen!“ Der Lehrling verschwand und tauchte erst spät wieder rauf. Sehr spät. Und ohne Bier: „Herr Weber, eisch fannen en net.“ Chefantwort: „Dou Hornochs wäs dach wu et de Bier get – an da Haustrunkausgabe!“ Da dämmerte es: „Ach su ... dier määnt de Beer!“Jahaa: So kompliziert ist das bei uns. „Beer“ – Bier. „Bier“ – Eifeler Begriff für Eber (mal abgesehen von Bier für „Birne“). Und so sei der Stift durch die Stadt getigert und habe sich ständig gefragt, „wo er ein Schwein auftreiben soll. Und was der Alte wohl damit auf der Baustelle vorhatte.“Et jit net jerannt.

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