Eifel-Gastronomie Demnächst deutsch-französische Küche: Neue Pächter für Gasthaus Am Alten Amt in Schönecken

Schönecken · Ab Mai gibt es in Schönecken im Forum im Flecken ein neues kulinarisches Angebot – sofern die Gastronomie bis dahin öffnen darf. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des neuen Konzepts der Wirtsleute.

 Für das Restaurant Am Alten Amt im Schönecker Forum im Flecken gibt es einen neuen Pächter. Foto: Frank Auffenberg

Für das Restaurant Am Alten Amt im Schönecker Forum im Flecken gibt es einen neuen Pächter. Foto: Frank Auffenberg

Foto: TV/Frank Auffenberg

Gehoben, aber nicht abgehoben soll die Küche sein, die Fadwa Tagra und ihr Verlobter Raphael Ioppo ab Mai im Gasthaus Am Alten Amt im Forum im Flecken anbieten wollen. Sofern die Corona-Bestimmungen es bis dahin ermöglichen.

 „Wir stecken jetzt in den Vorbereitungen“, sagt Raphael Ioppa, der zukünftig den Service übernehmen wird. Seine Lebensgefährtin, gelernte Köchin, wird den kreativen Part in der Küche  bestreiten. Die Leidenschaft zum Kochen hat die 34-Jährige von ihrer Mutter übernommen. Geboren wurde sie in Marokko. In den vergangenen zehn Jahren hat sie sich in Frankreich und Luxemburg weitergebildet und in verschiedenen großen Restaurants gekocht, erzählt ihr Verlobter. Der 49-Jährige, der Politikwissenschaften studiert hat, betreibt in Thalfang im Hunsrück ein kleines Bett & Breakfast (Frühstückspension).

 In Schönecken will das Paar ein Restaurant im Stil einer Brasserie mit neuem Konzept anbieten. Es wird deutsch-französische Küche geben. „Wir wollen die beiden Kulturen miteinander verbinden“, sagt Ioppo, „dabei ist es uns sehr wichtig, nur mit regionalen Produkten und saisonal zu arbeiten.“

Und frisch soll alles sein. „In vielen Restaurants wird oft nur Tiefgefrorenes aufgewärmt.“ Das wird es bei ihnen nicht geben. Deswegen wird zunächst auch nur eine kleine Karte angeboten.

 Drei Vorspeisen, drei Hauptspeisen und drei Desserts stehen darauf, außerdem noch verschiedene Burger und Kindergerichte. „Wir wollen nicht zu hoch pokern“, sagt Ioppo. Eine moderne, kreative Küche soll es sein. „Die Leute werden aber auch satt werden“, verspricht der Gastwirt. Das Restaurant soll ein familiäres Ambiente haben „und nicht steif und spießig sein“.

 Die erste Speisekarte hat er uns gleich mitgeschickt. Darin zu finden unter anderem: Barschfilet mit grünem gebratenen Spargel, gedämpfte Kartoffeln mit einer Sauce gekrönt mit wildem Knoblauch von Schönecken oder „der betrunkene Hahn vom alten Amt – halber Hahn in einer Biersauce in einem Bett von Kartoffelpüree mit gebratenen Karotten und Honig aus der Region.“  Und auch an die Veganer und Vegetarier sowie Menschen mit Allergien werde gedacht, verspricht er.

 Anfangs werden sie nur zu zweit arbeiten, „weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt“. Es bringe nichts, viel Personal einzustellen, wenn noch unklar sei, wie viele Menschen im Restaurant sitzen dürfen. Später möchte er auch Catering anbieten und Fingerfood für große Veranstaltungen und Feste.

 Der gebürtige Luxemburger spricht sieben Sprachen. „Ich bin zwar in Luxemburg geboren, aber meine Mutter ist Französin, mein Vater Italiener, dann habe ich auch noch polnisches und deutsches Blut in mir – alles gemischt“, sagt er und lacht. „Ich bin mit sehr vielen Kulturen verwandt. Als ich sehr klein war, habe ich viele Sprachen gleichzeitig gesprochen – kein Mensch hat mich verstanden.“

 Geplant ist, das Restaurants von dienstags bis sonntags ab 18 Uhr zu öffnen. Zusätzlich wird auch Sonntagmittag geöffnet sein. Montag ist Ruhetag.  „Wir möchten auch mit den regionalen Vereinen zusammenarbeiten und kulturelle Events auf die Beine stellen, damit auch Menschen außerhalb von Schönecken ins Dorf kommen“, sagt Ioppo. Es sei wichtig, dass Gastronomen und Touristiker an einem Strang ziehen und sich nicht als Konkurrenten sehen.

 Das hört auch Schöneckens Bürgermeister Johannes Arenth gern. Der ist froh, einen Pächter für das Restaurant gefunden zu haben. „Wir suchen schon seit fast einem Jahr.“ Es habe zwar etliche Anfragen gegeben, vom Döner bis zur Pizzeria, „aber das ist nicht das gewesen, was wir uns vorgestellt haben“.

Mal ein Bier an der Theke trinken zu können, aber auch gut essen zu gehen, das sei der Gemeinde wichtig gewesen. „Als Gemeinde freuen wir uns natürlich sehr, dass hier bald wieder ein gutes Restaurant mit guter Küche betrieben wird“, sagt Arenth.

Wichtig sei auch, dass das Gasthaus zusammen mit dem „Forum im Flecken“ bei vielen Anlässen das Zentrum der Dorfgemeinschaft bildet und den Vereinen sowie den Menschen aus Schönecken und Umgebung einen Treffpunkt bietet. „Wir trauen unserem neuen Betreiberpaar zu, dass sie beides gut vereinen.“

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