Eifel-Haus kauft Kloster

Die Firma Eifelhaus - seit 1977 auch in Trier ansässig - hat das Klostergelände des Missionsordens Unserer lieben Frau von Afrika in Heiligkreuz gekauft. Auf dem Gelände sollen ab Frühjahr 2012 hochwertige Wohnungen entstehen.

Trier. (woc) Viel Zeit bleibt den drei Architekturbüros nicht. Erst vor wenigen Wochen sind sie mit Entwürfen für das Klostergelände zwischen Bernhard-/Wisport- und Druckenmüllerstraße in Heiligkreuz beauftragt worden. "Aber alle haben uns zugesagt, die Pläne im Februar vorzulegen", sagt Alois Peters, Geschäftsführer der Eifel-Haus GmbH, die das Areal dem Missionsorden Unserer lieben Frau von Afrika abgekauft hat (der TV berichtete).

Der Orden trennt sich nur schweren Herzens von dem rund 8500 Quadratmeter großen Anwesen. "Aber als Alterssitz für unsere Schwestern sind die Gebäude nicht geeignet", erklärt Chef-Schwester Margret Tovar. 26 Nonnen wohnen derzeit noch in den in den 1950ern und 1960ern mehrfach an- und umgebauten Häusern. Bis Ende des Jahres ziehen die Schwestern in andere kirchliche Einrichtungen.

Rund 20 Investoren hatten sich laut Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani nach den Baubedingungen für das Areal erkundigt. Schließlich handelt es sich um ein Filetstück: sehr stadtnah gelegen, dazu etwas erhöht mit guter Luft und unverbaubarem Ausblick. Wie viel das Massivbau-Unternehmen Eifel-Haus, das im Dezember seinen Stammsitz von Dockendorf bei Bitburg nach Trier verlegt hat, für das Gelände bezahlt hat, will der Orden nicht verraten.

Dass gleich drei Architekturbüros beauftragt werden, hatte Baudezernentin Kaes-Torchiani bestimmt. Die Vorgaben der Stadt: Nur rund 30 Prozent des Geländes dürfen mit drei bis vier Geschossen bebaut werden, der alte Pavillon an der Bernhardstraße und die urigen Kastanien und Akazien müssen erhalten bleiben. Liegen die Architektenpläne vor, setzen Stadt und Eifel-Haus sich zusammen, um sich auf den besten Entwurf zu einigen und diesen weiter auszuarbeiten. Parallel dazu entwickelt die Stadt einen Bebauungsplan für das Areal. "Der bestehende Bebauungsplan aus den 1950ern ist nicht mehr zeitgemäß und kann nicht mehr angewendet werden", erklärt Kaes-Torchiani. Der Stadtrat hatte im Dezember die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen.

Fest steht, dass sämtliche alten Häuser, Stallungen und auch die Kapelle abgerissen werden. "Unser Gutachten hat ergeben, dass es wirtschaftlich keinen Sinn macht, die Gebäude zu sanieren, die Bausubstanz ist zu schlecht", sagt Schwester Margret. Wie viele Wohnungen zwischen 50 und 150 Quadratmetern stattdessen gebaut werden, stehe noch genauso wenig fest wie die davon abhängige Investitionssumme, erklärt Eifel-Haus-Chef Peters. Pro Wohnung sollen 1,5 Parkplätze in einer Tiefgarage entstehen. Der Bebauungsplan soll über das Jahr erstellt werden. "Läuft alles glatt, könnte Anfang 2012 Baurecht bestehen", prognostiziert Baudezernentin Kaes-Torchiani.

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