Eifel-Holz behauptet sich am Weltmarkt

BITBURG/PRÜM. Nach der Verwaltungsreform wollen die drei Forstämter im Kreis Bitburg-Prüm ihre Rolle als ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsbetriebe stärken und die bestmögliche Vermarktung des Rohstoffs Holz erreichen.

Die Kleidungsfarbe Grün dominiert erwartungsgemäß beim Gespräch der Forstamtsleiter mit dem TV . Doch in Wald und Flur sind die Behörden-Chefs Stefan Wigand (Bitburg), Michael Nuhn (Neuerburg) und Peter Wind (Prüm) selbst nur selten unterwegs."Unsere zentrale Aufgabe ist das Management. Wir bringen wirtschaftliche und ökologische Ziele in Einklang, sind Dienstleister für unsere Kunden", sagt Oberforstrat Wind. Und diese Kunden sollen durch die im Moment zu stemmende Reform der Forstverwaltung keine Nachteile haben. Die Grenzen der einzelnen Reviere bleiben ohnehin praktisch unverändert und lehnen sich meist an kommunale Grenzen an. Im Kreis Bitburg-Prüm gibt es statt bisher fünf künftig noch drei Forstämter: Bitburg, Neuerburg und Prüm (siehe Hintergrund) .Zum Verkauf: Gebäude der Forstämter Prüm und Irrel

Die Reviere der bisherigen Forstämter Schneifel und Irrel werden aufgeteilt, die Verwaltungsgebäude in Prüm (Birkenweg) und Irrel über den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung verkauft. Das Prinzip des Gemeinschaftsforstamts bleibt bestehen: Privat-, Gemeinde- und Staatswald werden aus einer Hand verwaltet. Das schafft nicht nur klare Strukturen, sondern auch konkrete Vorteile bei der Vermarktung. Denn auf dem Holzmarkt geht der Trend zu weniger Käufern, die allerdings größere Mengen erwerben wollen. Wind: "Kleinere Gemeinden oder Privatwaldbesitzer wären allein in einer schlechten Position. Wir bündeln die Mengen und können so am globalen Holzmarkt bestehen." Mit großen Firmen gäbe es sogar zentrale Verträge auf Landesebene.Die Forstämter beraten die Waldbesitzer und geben Empfehlungen zur Bewirtschaftung, die Entscheidung liegt aber grundsätzlich bei den Besitzern. Deshalb stimmen Gemeinderatsmitgliedern jedes Jahr in einer ihrer Sitzungen über die "Hauungs- und Kulturpläne" ab.Zum Forstamt Prüm gehören rund 50 Mitarbeiter (Revierleiter, Forstwirte und Bürokräfte), zu Bitburg 40. In Neuerburg sind es nur rund 30: Weil es dort ungewöhnlich viel Kleinprivatwald gibt, werden mehr freie Unternehmer mit den Arbeiten beauftragt. Eine Auswirkung der Reform ist der Einsatz von Revier- und Forstamts übergreifenden Spezialisten, die Sonderaufgaben wie Privatwaldbetreuung, Umweltbildung (zum Beispiel in Schulen) und ökologisches Management (Renaturierung und ähnliches) übernehmen.Ein Ziel der Reform ist, auf Dauer Kosten einzusparen. Kurzfristig geschieht dies durch den Verkauf von Liegenschaften. Langfristig folgt ein kontinuierlicher Abbau von Personal. "Auch im Vergleich zu anderen Bundesländern läuft das in Rheinland-Pfalz sozialverträglich ab", stellt Forstdirektor Stefan Wigand fest."Wir wussten, dass etwas passieren würde, aber zunächst nicht, wann und was." Befürchtungen von Massenentlassungen bewahrheiteten sich nicht. Mitarbeiter werden meist in ihrer bisherigen Region eingesetzt. Einige bisherige Amtsleiter rückten in die Stellvertreter-Position, andere stehen vor der Pensionierung. "Noch läuft nicht alles perfekt, etwa bei der EDV. Aber das sind die üblichen Startprobleme", schätzt Forstdirektor Michael Nuhn. "Insgesamt sind wir sehr zuversichtlich."

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