Eifel: Laufend passiert überhaupt nix

PRüm · Man muss schwer achtgeben, wenn man unbedarft etwas hinschreibt. Dann holt es einen nämlich manchmal ein.

Wie neulich die "Mous im Mählsack". Und was war diese Woche? Eine Maus im Haus. Genauer: in dem großen Plastikeimer, in den wir immer unseren Gelber-Sack-Müll stecken. Und die war, genau, "verlade wie en Mous im Mähl- oder jellen Sack", weil sie da nicht rauskam. Großes Rätsel: Wie kam die überhaupt da rein? Und das an dem Tag, an dem ich Günter Grass ("Katz und Maus", "Die Rättin") treffen sollte? Egal: Das Tierlein versuchte voller Verzweiflung, aus dem Eimer rauszuspringen, kam aber immer nur bis zur halben Höhe. Ka-fummmp! So hörte sich das an. Nun haben wir Erfahrung im Tierebefreien: Spätsommers fängt man ständig Riesenspinnen, um sie in die Welt hinauszubugsieren, bevor sie einen auffressen können. Dann, vor ein paar Wochen, zum zweiten Mal bereits, ein Vöglein aus dem Kamin gerettet. Und jetzt morgens beim Kaffeemachen: Ka-fummmp! Da der Eimer leicht durchsichtig ist, konnte man das Tier sehen, aber nicht erkennen. Erster Gedanke: Wenn das eine Spinne ist, dann ist die aber VERDAMMT GROSS! Erste Maßnahme: Schnell ein Stück Zeitung drübergelegt. Und dann mal vorsichtig reingeschaut: Riesenspinne? Mega-Insekt? Ach was, Mäuschen. Ich taufte es Günni. Also habe ich Günni rausgetragen und in die Freiheit entlassen. Zack, war er über die Straße in den Garten, und ist dann wahrscheinlich direkt von einer asozialen Nachbarskatze verfrühstückt worden. Aber vielleicht hatte Günni ja auch Glück. Denn, wie meine liebe Kollegin Rebecca Schaal schreibt: Wie flutt ass neist passiert! Eine dieser echt Eifeler Weisheiten, die so herrlich paradox die Welt erklären. Oder, wenn man auf jemanden wartet und sich niemand zeigt: All Moments koom keener. Mach et jut, Günni. Et jit net jerannt.

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