Baustellen Nach der Flut: Diese Reparaturarbeiten stehen an der Eifelstrecke zwischen Kyllburg und Gerolstein an
Kyllburg/Gerolstein · Die Flut vom Juli 2021 hat große Teile der Eifeleisenbahn zerstört. Diese Baustellen zwischen den Bahnhöfen Kyllburg, Gerolstein und Nettersheim beschäftigen die Bahn.
Nachdem die Teilstrecke zwischen Trier-Ehrang und Auw an der Kyll wieder in Betrieb genommen wurde, warten die Reisenden im weiteren Streckenverlauf bis Gerolstein und darüber hinaus weiter auf die Instandsetzung der Brücken, Gleise und Stellwerke. Doch es ist Bewegung feststellbar. „Im Frühjahr 2022 will die DB die Eifelstrecke in Rheinland-Pfalz bis Kyllburg befahrbar machen. Im Sommer folgt der Abschnitt nach Gerolstein, anschließend die Strecke nach Nettersheim“, so die Ankündigung in einer Pressemitteilung der DB AG.
Zahlreiche Brücken und Stützbauwerke beschädigt
Zwischen Ehrang und Nettersheim erneuert die Bahnverwaltung mehr als 20 von der Flut beschädigte Brücken und Stützbauwerke. Knapp 25 Bahnübergänge bedürfen einer umfangreichen Instandsetzung. Zudem muss im Abschnitt Gerolstein – Ehrang die Stellwerkstechnik komplett erneuert werden. Das Gleiche gilt für insgesamt rund 50 Kilometer Gleise und zehn Kilometer Bahndamm.
Bis zum Frühjahr 2022 plant die DB, den Bahnverkehr zwischen Euskirchen und Mechernich aufzunehmen. Über den Abschnitt bis Kall sollen bis zum Sommer wieder Züge rollen.
Bis Ende 2023 erneuert die DB die Strecke zwischen Kall und Nettersheim. Parallel laufen die Planungen für die Rundum-Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur und die Elektrifizierung.
Zwischen Kyllburg und St. Thomas wurde in dieser Woche mit der Sanierung einer Eisenbahnbrücke über die Kyll begonnen. Hier hat die Flut den mittleren Pfeiler unterspült, wodurch dieser weggebrochen ist. In einer ersten Maßnahme soll das Brückenbauwerk an dieser Stelle abgestützt werden, sodass sie befahren werden kann. Mittelfristig soll sie durch einen Neubau ersetzt werden.
Eifelquerbahn mit langsamerer Geschwindigkeit unterwegs
Die stillgelegte Eifelquerbahn von Gerolstein über Daun, Ulmen und Kaisersesch bis nach Mayen durfte mit sehr reduzierter Geschwindigkeit für die Evakuierung der bei der Flut gestrandeten Fahrzeuge genutzt werden. Dies war nach Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt möglich. Für die Transporte hat die DB unter anderem die Vegetation an der Strecke zurückgeschnitten und den Oberbau provisorisch hergerichtet. Gleichzeitig untersuchten Spezialisten die Gleise und die Brücke bei Pelm über die Kyll und die Bundesstraße auf ihre Tragfähigkeit. Die Bergung der gestrandeten Fahrzeuge ist seit Ende Januar erfolgreich abgeschlossen.
Zur weiteren Zukunft der Eifelquerbahn hat der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord angekündigt, eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Darin werden die Möglichkeiten zur Reaktivierung der Strecke und zur Bestellung von planmäßigem Nahverkehr untersucht.