Busverkehr Eltern im Islek sorgen sich um die kleinen Bus-Fahrgäste

Waxweiler/Daleiden/Lützkampen · Die Vertretungen von drei Kindergärten fordern Gurte in den Fahrzeugen. Am Donnerstag befasst sich der Kreistags-Ausschuss damit – und mit einem Antrag der SPD.

 Bushaltestelle in Arzfeld.

Bushaltestelle in Arzfeld.

Foto: Fritz-Peter Linden

Drei Kindertagesstätten, eine Sorge: Die Beförderung der Kleinen per Bus. In Waxweiler, Daleiden und Lützkampen haben sich die Elternvertreter zusammengetan und verlangen jetzt gemeinsam, dass in den Fahrzeugen Gurte installiert werden.

Am Donnerstag soll sich der Ausschuss für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr damit befassen, auch wegen eines Antrags, den die SPD in der nächsten Kreistagssitzung am Montag 5. Juli, auf die Tagesordnung bringt. Die Aussichten sind allerdings eher mau: Die Kreisverwaltung empfiehlt, die Vorschläge aus dem Antrag abzulehnen.

Darin fordern die Genossen zwei Dinge: Erstens, sagt Ausschussmitglied Günter Scheiding aus Neuerburg, dass im demnächst auszuschreibenden Linienbündel Waldeifel (für den Raum Speicher/Kyllburg) auf Gurte zu bestehen sei, ebenso im Bündel Neuerburger Land, das im Dezember an den Start geht. Für das Linienbündel, das auch die drei genannten Kitas im Islek umfasst, sollen künftig Kleinbusse eingesetzt werden, bei denen Gurte Standard sind. Die SPD will dabei hartnäckig bleiben, sagt Scheiding, und versuchen, „das Ding zu drehen“ und einen positiven Beschluss zu bewirken. Es könne ja nicht sein, ergänzt der Kreis-SPD-Chef Nico Steinbach, „dass Kindergartenkinder ohne Gurt gefahren werden. Wenn man mit dem PKW ohne Kindersitz fährt, wird man bestraft.“

Die Elternvertreter im Islek machen Druck: „Das Leben unserer Kinder wird aufs Spiel gesetzt“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben. Man wundere sich seit Jahren darüber, dass das rechtlich möglich sei.

Bei der jüngsten Neuausschreibung der Strecken auch in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld habe man gehofft, dass sich die Situation verbessere – aber: „Das Gegenteil ist eingetreten. Auf vielen Strecken, die bis zu dem Zeitpunkt mit Neun-bis 20-Sitzern inklusive Sitzerhöhung und Anschnallgurten bedient wurden, fahren nun ,normale’ Linienbusse mit Stehplatzoption“. Zwar hätten die Kitakinder eine Sitzplatzgarantie, allerdings biete das keineswegs ausreichend Schutz.

Auf Anfrage des Elternausschusses der Kita Waxweiler aus dem Jahr 2018, die Anschnallpflicht in Kitabussen als Standard zu setzen, sei die Antwort des damaligen Landrats Joachim Streit „ernüchternd“ ausgefallen: „Aufgrund der hohen Kosten, der fehlenden gesetzlichen Verpflichtung, weitere Schutzmaßnahmen einzuführen und der zu guten Unfallstatistik wurde keine Notwendigkeit gesehen, an der Situation etwas zu ändern.“

Es sei allen bewusst, sagen die Eltern, „dass die Umsetzung unserer Forderung die öffentliche Hand viel Geld kosten wird. Doch aus rein finanziellen Gründen – oder weil zum Glück in den letzten Jahren keine nennenswerten Unfälle passiert sind – die Gesundheit und sogar das Leben unsere Kinder aufs Spiel zu setzen, ist ... weder zu rechtfertigen noch zu verantworten.“

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