Kurzinterview mit Otto Hiller von Gärtringen AfD-Chef: „Wir sind eine bürgerlich konservative Partei“

Bitburg-Prüm · Rechtsextreme Gewalt nimmt bundesweit zu. Eine Mitschuld an Morden und Anschlägen geben einige der AfD. Die mutmaßlich rechtspopulistische Partei verbreite Hass und Hetze, die sich schließlich in Gewalt entlade.

 Otto Hiller-von-Gärtringen.

Otto Hiller-von-Gärtringen.

Foto: TV/Foto-Drockenmueller

So lautet ein gängiger Vorwurf. Im Kurzinterview wehrt sich der Bitburg-Prümer AfD-Chef Otto Hiller von Gärtringen gegen die Kritik.

Herr Hiller von Gärtringen, ist die AfD eine Partei der Hetzer und geistigen Brandstifter?

Hiller von Gärtringen: Absolut nicht. Wir sind eine bürgerlich-konservative Partei. Ich kenne viele Menschen, die sich deutlich kritischer und in einer krasseren Wortwahl äußern als manches AfD-Mitglied. Der Vorwurf wird uns vom politischen Gegner nur gerne gemacht, um uns zu diskreditieren. Hetze erlebt eher die AfD. Zwei AfD-Mitglieder haben ihre Kandidatur zurückgezogen, weil sie dem Druck angesichts des Öffentlichwerdens ihrer Kandidatur nicht standhalten konnten.

Einige Parteimitglieder scheinen aber eine Nähe zu Rechtsextremen zu pflegen. Gibt es solche problematischen Personalien auch im Eifelkreis?

Hiller von Gärtringen: Ich kenne persönlich keinen einzigen Nazi – weder innerhalb, noch außerhalb der Partei. Und da spreche ich für den gesamten Kreisverband. Ich sehe im Eifelkreis auch kein großes Problem mit Rechtsextremismus. Wir sind eine katholisch-konservativ geprägte Region – es gibt hier kein solches Milieu.

Andernorts schon, beispielsweise in Ostdeutschland, wo ihre Partei von umstrittenen Charakteren wie Björn Höcke vertreten wird. Distanzieren Sie sich von den Höckes in der AfD?

Hiller von Gärtringen: Ich habe sein Buch gelesen. Den meisten Dingen, die er dort schreibt, würde vermutlich eine Mehrheit zustimmen. Es handelt sich um einige Dinge, die sich von selbst verstehen, fast könnte man sagen, dass sie trivial sind und es sich um  Allgemeinplätze handelt. Womit er aneckt, ist sein Pathos – weswegen ihn manche als Hitlerimitat dämonisieren. Inhaltlich sind die Unterstellungen aber nicht zu halten.

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