Eifeler Sandstein im Baskenland

Unweit der Grenze zu Spanien liegt Ascain. Die Bollendorfer pflegen seit mehr als 30 Jahren eine Partnerschaft ins französische Baskenland - eine traditionsreiche Gegend zwischen Bergland und Küste.

Ascain/Bollendorf. Es war Liebe auf den ersten Blick. Als der damalige Bürgermeister des südfranzösischen Ascain, André Luberiaga, vor mehr als 30 Jahren mit einer Delegation erstmals Bollendorf besuchte, wollten die Acscainer die anderen Orte gar nicht erst aufsuchen, die als potenzielle Partnergemeinde für Ascain ausgesucht worden waren. Die Chemie stimmte.

Eine 30-köpfige Delegation aus Bollendorf machte sich zum Gegenbesuch nach Südfrankreich auf. Kurt Allar erinnert sich: "Und dann war das eine Gastfreundschaft. Da gab es kein Zurück mehr."

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer schwärmen Allar und der Bollendorfer Bürgermeister Hermann Schmitz von der Gastfreundschaft im etwa 1200 Kilometer entfernten, malerischen Ort nahe der spanischen Grenze. Eine römische Brücke gehört zu den markantesten Bauwerken Ascains. Daneben dominieren Fachwerkhäuser und die baskischen Farben Grün und Weiß das Ortsbild der Stadt mit knapp 3700 Einwohnern.

Für Gäste aus der Eifel gehört der Besuch eines Parks zum Pflichtprogramm. Der "Jardin public de Bollendorf" wurde vor etwa 20 Jahren eingeweiht. Neben einigen Bollendorfer Obstbäumen steht dort auch eine Skulptur aus Eifeler Sandstein - ein Geschenk aus Bollendorf. Das Gegenstück aus baskischem Sandstein findet sich auf dem Ascainer Platz in Bollendorf.

Auch die Ausflüge ins Umland machen eine Reise nach Ascain reizvoll. Allein wegen der Badeküste und den fast bis ans Meer reichenden Pyrenäen lohnt sich die Fahrt. "Die Gegend ist super", sagt Ortschef Schmitz und empfiehlt auch einen Besuch in San Sebastián. Die spanische Stadt liegt knapp 40 Kilometer von Ascain entfernt. Wer im Herbst nach Ascain reist, kann dort miterleben, wie die halbwilden Pferde zum Impfen vom Berg La Rhune ins Tal getrieben werden. Die Ascainer feiern dann ein Fest, zu dem eine Delegation aus Bollendorf eingeladen ist.

Im Alltag stehen vor allem drei Menschen für die Partnerschaft zwischen Bollendorf und dem baskischen Ascain. Marco Walter, seine Frau Isabelle und die gemeinsame Tochter Léa. Walter lernte seine Frau Isabelle vor 30 Jahren kennen, als sie, damals 15-jährig, mit einer Delegation aus Ascain nach Bollendorf kam. 2000 heirateten sie im Baskenland. Sie leben in Bollendorf; eine Eigentumswohnung in Ascain hat die Familie kürzlich gekauft.

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