Eifeler Spendengelder zur Aids-Hilfe in Kapstadt

Die Prümerin Cecilia Fromm setzt sich für aidskranke Kinder in Südafrika ein. Bei einem Besuch in einem Krankenhaus in Kapstadt informierte sie sich persönlich über die Verwendung der Spendengelder, die sie in Deutschland gesammelt hatte. Zurück in der Eifel, berichtet Fromm über die erschütternde Situation in ihrem Heimatland.

 Cecilia Fromm hat die Notsituation aidskranker Kinder in Kapstadt vor Ort erlebt. TV-Foto: Lothar Kolling

Cecilia Fromm hat die Notsituation aidskranker Kinder in Kapstadt vor Ort erlebt. TV-Foto: Lothar Kolling

Prüm. (lk) "Mir war es wichtig zu sehen, wohin das Geld geht", erklärt Cecilia Fromm. Zu viel habe sie davon gehört, dass Hilfsgelder über dunkle Kanäle zu den ohnehin schon Reichen abflössen und niemals bei den Bedürftigen ankämen.

800 Euro gegen die Armut



Rund 800 Euro hat sie bei Bekannten und Freunden zusammengetragen: "Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das wird erst recht bewusst, wenn man das Leid dort sieht", sagt sie. Trotzdem ist Fromm, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt, glücklich für ihr Heimatland etwas getan zu haben. Ihr Dank gilt daher den Spendern der Gymnastik-Gruppe des Katholischen Frauenbunds, dem Maximilian-Chor Rommersheim und dem Frauen-Frühstück der evangelischen Kirchengemeinde Prüm. Während ihres Aufenthalts in Kapstadt hatte Fromm bei der Hilfsorganisation "Hope Africa", der sie das Geld zur Verfügung gestellt hatte, angefragt und besuchte daraufhin ein Krankenhaus, in dem aidskranke Kinder behandelt werden.

Was sich ihr darbot, war direkte Hilfe an den Menschen und auch unsagbares Leid: "Meist sind es junge aidskranke Mädchen, die aus den Slums mit ihren Kindern dort hinkommen. Was sie am Körper tragen, ist alles, was sie besitzen." Fromm hat Bilder aus dem Krankenhaus mitgebracht. Einige Kinder, die darauf zu sehen sind, sind nicht mehr am Leben.

Aus der Not heraus stelle sich bei den Menschen ein ganz anderes Bewusstsein in Bezug auf den Tod ein: "Dieselben Mütter kommen oft mit ihrem nächsten Kind wieder, das ebenfalls an Aids erkrankt ist", schildert Fromm die erschütternde Situation. Betroffen seien zumeist die armen Bevölkerungsteile, in denen Gewalt, Prostitution und fehlende Aufklärung herrschten.

Südafrika: "Ein Land der Gegensätze"



In der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in Arme und Reiche sieht Fromm eine Hauptursache für die Ausbreitung von Aids in Südafrika.

Besonders ist sie empört, dass die Politik bis vor kurzem abstritt, dass Aids überhaupt ein Problem im Land sei. Wenn sie auch vieles in Südafrika unbegreiflich findet, an ihrer Heimat bleibt Fromm viel gelegen: "Südafrika ist ein Land der Gegensätze: landschaftlich schön, reich an Bodenschätzen, aber doch so viel Not und Armut."

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