Eifeler wegen Vergewaltigung angeklagt

Bitburg/Trier · Ein 30-jähriger Mann aus der Eifel soll seine damalige Freundin zweimal vergewaltigt und sie am Kopf verletzt haben. Gestern hat die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Trier begonnen.

Bitburg/Trier. Der Angeklagte sitzt mit verschränkten Armen im Sitzungssaal des Landgerichts Trier und schweigt. Schon im Ermittlungsverfahren wollte er sich zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft nicht äußern. Am ersten Tag der Hauptverhandlung will er dazu erneut schweigen.
Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Zweimal soll der heute 30-Jährige 2006 seine damalige Freundin vergewaltigt haben. Beim ersten Mal soll er sie zuvor in ihrer gemeinsamen Wohnung eingesperrt haben. "Sie war ihm schutzlos ausgeliefert", sagt Staatsanwalt Stéphane Parent bei der Verlesung der Anklageschrift. Das Paar habe sich danach getrennt. Der Mann sei in den folgenden Wochen aus der Wohnung ausgezogen, habe aber an einem Abend seine Kleidung abholen wollen. Das mutmaßliche Opfer habe ihn hereingelassen. Im Laufe des Abends habe der Mann die Frau erneut in der Wohnung eingesperrt und vergewaltigt.
Schwägerin erinnert sich nicht


Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Angeklagten zudem der gefährlichen Körperverletzung. An einem dritten Abend habe der Mann sie vor einer Gaststätte am Flugplatz Bitburg zweimal mit dem Kopf gegen einen Fenstervorsprung gestoßen. Am ersten Verhandlungstag wird die ehemalige Schwägerin des mutmaßlichen Opfers befragt. An vieles erinnere sie sich nicht mehr, sagt sie, es sei zu lange her. "In einer Nacht aber rief sie uns an und sagte, ihre Freund habe sie eingesperrt." Die Schwägerin sei dann mit ihrem damaligen Mann zum Angeklagten und dem mutmaßlichen Opfer gefahren. "Als wir zu ihrer Wohnung kamen, war sie völlig verheult und zittrig. Wir haben sie dann zu uns gebracht." Die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz hält ihr vor, dass sie 2006 bei der Polizei gesagt habe, ihre damalige Schwägerin habe ihr von einer Vergewaltigung erzählt. Die Zeugin schüttelt den Kopf. "Das kann sein, aber ich weiß es wirklich nicht mehr."
Auch das mutmaßliche Opfer sagt vor Gericht aus - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ob sie den Zeugen belastet, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. alo

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