Eifelkreis will ans schnelle Netz

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm lässt eine Machbarkeitsstudie erstellen. Das ist der erste Schritt zu einer leistungsfähigen DSL-Breitbandversorgung. Zunächst soll vom Beratungsunternehmen Kontext GmbH der tatsächliche Bedarf ermittelt werden. Alle Bürger und Gewerbebetriebe sind aufgerufen, sich an der Bedarfsanalyse zu beteiligen.

Bitburg. "Jetzt ans Netz" nennt sich die Initiative des Eifelkreises, für die eigens eine Internetseite eingerichtet wurde. Unter www.jetztansnetz.de können sich Bürger und Betriebe nicht nur über die Möglichkeiten und Vorteile einer schnellen Internetverbindung informieren, sondern ab sofort auch ihren Bedarf anmelden.

Dies sollte möglichst bis Mitte Dezember 2010 geschehen, um im Zeitplan der Machbarkeitsuntersuchung zu bleiben. Vorgesehen ist auch, in alter Manier die Meinung abzufragen - die Fragebögen in Papierform liegen in den Rathäusern aus.

Schnelles Internet wichtig, um wettbewerbsfähig zu sein



Für Landrat Joachim Streit und Rainer Wirtz von der Wirtschaftsförderung gehört der Breitband-Internetzugang - wie etwa im Nachbarland Frankreich - zur Grundversorgung der Bevölkerung: "Mehr und mehr wird das Internet zu einer der wichtigsten Infrastrukturen. Aber auch die einheimische Wirtschaft ist dringend auf eine wettbewerbsgerechte Anbindung angewiesen, damit bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue Arbeitsplätze entstehen können."

Mit der Durchführung der Studie hat der Eifelkreis das Beratungsunternehmen Konext GmbH beauftragt. Im ersten Schritt werden neben der Erstellung der Bedarfsanalyse die Infrastruktur beleuchtet und an vorhandenen und zukünftigen Baustellen Möglichkeiten gesucht, Glasfaserkabel zu verlegen.

"Es ist vieles denkbar, um auch die abgelegensten Gemeinden zu versorgen", sagt Rainer Wirtz, "es gibt freie Kapazitäten für Leitungen an Hochspannungsmasten, Richt- und Bahnfunk. Ausbaurelevant sind auch Leerrohre, Kanalschächte, Gasleitungen und weitere überregionale Versorgungsleitungen. Wir werden in jeden Ort hereinschauen und überprüfen, was machbar ist."

Landesinitiative hat Grundversorgung zum Ziel



Kostengünstig sei die Verbundlösung - sie wird im Rahmen der "Breitbandinitiative Rheinland-Pfalz" zu 90 Prozent vom Land gefördert. "Aber machen wir uns nichts vor: Wir können nicht jedes Dorf mit einem Glasfaserkabel erreichen. Ein Technologie-Mix wird die beste Lösung sein", sagt Rainer Wirtz.

Bereits schon im März 2011, nach Auswertung der Bedarfsanalyse und der Baustellen, soll eine Ausschreibung veröffentlicht werden - die Ergebnisse sollen Ende Mai 2011 feststehen.

"Luxemburg hat eine Menge Geld in die Hand genommen und hat Glasfaserkabel auch bis in abgelegene Ortschaften verlegt - in Frankreich ist das Recht auf Versorgung mit Breitband-DSL in die Verfassung aufgenommen worden", sagt Landrat Streit, "so gehört sich das."

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