Köstliches und Bemerkenswertes zu Ostern … und es hat „määäh“ gemacht

Daun · Lammfleisch gehört für viele zum österlichen Festmenü. Fast das gesamte Lammfleisch kommt aus Neuseeland, das Eifellamm ist zur echten Rarität geworden.

 Immer mit der Ruhe: Gemütlich hat es sich dieses Schaf am Schalkenmehrener Maar gemacht.

Immer mit der Ruhe: Gemütlich hat es sich dieses Schaf am Schalkenmehrener Maar gemacht.

Foto: TV/Angelika Koch

Die artenreichen Kalkmagerrasen und Wacholderheiden im Altkreis Prüm sowie im Hillesheimer Land, die offenen Wiesen im Kraterrund mancher Vulkaneifelmaare wie etwa in Schalkenmehren oder aber auch extensiv bewirtschaftete Steilhänge im tiefsten Westen der Eifel sind ohne Schafe gar nicht denkbar. Schafe haben als genügsame und robuste Grünzeug-Knabberer diese Landschaft geprägt wie kaum ein anderes Tier. Jahrhundertelang, wenn nicht gar jahrtausendelang lieferten sie für die Eifel Wolle, Felle, Fleisch sowie Milch, aus der Käse und Seife hergestellt wurden.

Allerdings ist die Vergangenheitsform nicht zufällig gewählt. Leider. Schafe – und mit ihnen die Lämmer – werden in der Eifel fast nur noch hobbyweise in Klein- und Kleinstherden gehalten – vor allem als Landschaftspfleger. Die einst mehrere hundert Tiere umfassenden Herden von Wanderschäfern, die teils über große Distanzen getrieben wurden, gibt es in der Region so gut wie nicht mehr.

Für die professionellen Schäfer lohnt sich die Arbeit längst nicht mehr. Hintergrund sind die stetig steigenden bürokratischen Anforderungen, der Rückgang geeigneter Weideflächen und stark gefallenen Erlöse aus dem Verkauf der Erzeugnisse. Das vermeintlich entspannte Dasein eines Schäfers, der meditativ seinen Hütehunden zuschaut, ist ein Klischee. Tägliche Kontrolle der Tiergesundheit, etliche Dokumentationspflichten, regelmäßiges Umsetzen der Herden und dementsprechend der Zäune, Scheren der Wolle erwachsener Schafe – ein knochenharter Vollzeitjob.

Seit 2010 ist den Schafhaltern verboten, selbst zu schlachten. Sie müssen an den Zwischenhandel liefern. Wer also deutsches oder Lamm aus der Eifel will, sollte fit in der Internetrecherche oder gut im Kontakteknüpfen sein: In der Nordeifel hält ein praktischerweise Lammers heißender Hof Einola-Schafe, die für Gourmetzwecke vermarktet werden. Und manch eine Metzgerei bietet sporadisch heimisches Lammfleisch an. Auch die Regionalmarke Eifel hat Eifel-Lamm generell im Sortiment. Tiefgekühlt und vakuumiert ist Lammfleisch ganzjährig zu haben.

Lämmer sind per Definition nicht älter als ein Jahr, ein Milchlamm sogar nur zwischen zwei und sechs Monaten. Manche Schafrassen sind das ganze Jahr über empfängnisbereit, andere wiederum nur im Herbst, so dass diese nach einer fünfmonatigen Tragezeit im Spätwinter gebären und die klassischen Osterlämmer hervorbringen.

Weitere Infos im Internet unter www.genuss-vom-schaefer.de

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