"Eifelspargel" wächst langsamer

Nachdem noch vor einigen Jahren neue Windkraftanlagen wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, wächst der "Eifelspargel" jetzt deutlich langsamer nach. Die dafür vorgesehenen Vorranggebiete sind mittlerweile ohnehin größtenteils bebaut.

Bitburg/Prüm. Umgerechnet auf die Fläche steht im Eifelkreis Bitburg-Prüm alle sechs bis sieben Quadratkilometer ein Windkraftrad. Dieser Wert ist je nach Standort des Betrachters entweder erschreckend hoch oder aber erstaunlich niedrig.

Denn die weißen Riesen sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern in der Regel nur dort, wo aufgrund der Lage auch ausreichend Wind vermutet wird. Entscheidend für die Errichtung ist zunächst allerdings, dass der geplante Standort in einem der dafür vorgesehenen Vorranggebiete liegt.

Und nach Auskunft der Kreisverwaltung sind diese Vorranggebiete weitestgehend bebaut. "Hier und da kommen allerdings immer wieder mal Anträge für eine zusätzliche Anlage", erklärt Heike Frankiewitsch, Pressesprecherin der Kreisbehörde.

Die Verwaltung weiß das deshalb so genau, weil jede Windkraftanlage zunächst genehmigt werden muss. Und das war bislang bei 238 Windrädern der Fall. 212 dieser Anlagen sind davon im Einsatz, die übrigen 26 sind zwar genehmigt, aber noch nicht im Betrieb. Hinzu kommen dann noch zwei weitere Standorte bei Meckel, für die zwar ein Antrag, aber noch keine Genehmigung vorliegt.

Was die Standorte innerhalb des Kreisgebiets betrifft, so fällt auf, dass Konzentrationen von Windkraftstandorten vor allem in den Randbereichen der jeweiligen Verbandsgemeinden zu finden sind - wie beispielsweise im Grenzbereich zwischen Verbandsgemeinde Neuerburg und Irrel oder Bitburg-Land, Verbandsgemeinde Arzfeld und Verbandsgemeinde Prüm, an der Grenze zu Belgien oder aber im Süden, im Bereich Eisenach-Meckel-Idesheim, an der Grenze zum Landkreis Trier-Saarburg.

Verbandsgemeinde Speicher ist die Ausnahme



Jedoch sei diese Verteilung der Windrad-Standorte eher zufällig und habe nichts mit den Grenzen der Verbandsgemeinden zu tun, sagt Stephan Schmitz-Wenzel von der Kreisverwaltung. "Die Pläne sind einheitlich entwickelt worden", fügt er hinzu, und die Errichtung sei nur dort möglich, wo genügend Abstand zu Wohngebieten und darüber hinaus die Wahrung der Naturschutz-Interessen gewährleistet sei.

Die Verbandsgemeinde Speicher ist übrigens die einzige Verbandsgemeinde des Kreises, in der keine genehmigungspflichtige Windkraftanlage steht. Ebenfalls dünn besiedelt ist die Verbandsgemeinde Kyllburg mit ihren fünf Anlagen auf den Gemarkungen Kyllburgweiler und Steinborn sowie die Stadt Bitburg, die lediglich drei Anlagen auf Pützhöhe hat.

Anders ist die Situation in der Verbandsgemeinde Prüm, wo allein 100 Anlagen bereits errichtet oder zumindest genehmigt wurden.

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