Ein Abend, ein Thema, viele Blickwinkel

Befürworter treffen auf Gegner, berechtigte Hoffnungen auf ebenso berechtigte Sorgen und Ängste: Das TV-Forum "Flugplatz Bitburg - Fluch oder Segen" geht der Frage nach, welche Chancen, aber auch welche Risiken, die seit wenigen Wochen vorliegende Genehmigung mit sich bringt, die in Bitburg das Starten und Landen großer Maschinen ermöglicht.

 Rund 200 der knapp 500 Hektar Konversions-Gelände zählen zum flugbetrieblichen Teil mit Tower, Landebahn, Rollbahn, Vorfeldern und mehr. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

Rund 200 der knapp 500 Hektar Konversions-Gelände zählen zum flugbetrieblichen Teil mit Tower, Landebahn, Rollbahn, Vorfeldern und mehr. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

Bitburg. Die Idee, den Bitburger Flugplatz zum Industrie- und Frachtflughafen auszubauen, ist umstritten. Während die Befürworter auf qualifizierte Arbeitsplätze sowie Sicherung und Ausbau des Wirtschafts-Standorts Bitburgs setzen, führen die Gegner den Verlust von Lebensqualität durch Fluglärm und die Sorge um Steuergeld-Verschwendung ins Feld. Das Forum "Flugplatz Bitburg - Fluch oder Segen" des Trierischen Volksfreunds bringt Vertreter der unterschiedlichen Positionen an einen Tisch und bietet den Zuhörern die Gelegenheit, den Teilnehmern der Podiumsdiskussion Fragen zu stellen.

"Ich mache gerne beim Forum mit. Als Vertreter der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg gehöre ich mit zu den Ideengebern der ersten Stunde. Seit dem Abzug der Amerikaner machen wir uns für eine fliegerische Nutzung der vorhandenen Infrastruktur stark. Mir geht es darum, deutlich zu machen, was uns damals bewegt hat", sagt Axel Simon, Sprecher der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg.

Einen völlig anderen Standpunkt zum Flugplatz vertritt Bernd Spindler, SPD-Fraktions-Chef im Kreistag. Er forderte zuletzt zusammen mit der Grünen-Fraktion, dass der Eifelkreis Bitburg-Prüm aus der Flugplatz GmbH aussteigt. "Die Rechnung ist bisher nicht aufgegangen. Wir wollen endlich Klarheit, wie die Chancen, die immer wieder transportiert werden, finanziert werden sollen. Es ist an der Zeit, dass konkret gesagt wird, wer die qualifizierten Arbeitsplätze bringen soll und was das finanziell für die Kommunen bedeutet", sagt Spindler. Auch Peter Berger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Bürger gegen Nachtflug" will sehen, ob die Rechnung mit den qualifizierten Arbeitsplätzen aufgeht: "Nachdem lange genug auf die Genehmigung gewartet wurde, erwarte ich beim Forum klare Aussagen. Jetzt gehört Butter bei die Fische." Die Chance, die Zuhörer zu informieren, sieht Michael Billen, Aufsichtsratsvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, im heutigen Forum: "Ich hoffe auf eine sachliche Diskussion. Ich bin davon überzeugt, dass wir, wenn wir alle den gleichen Sachstand haben, gemeinsam über die Zukunft sprechen können."

Meinung

Informationen aus erster Hand

Dass sich bei einem so wichtigen Thema wie der Zukunft des Bitburger Flugplatzes nicht alle einig sind, ist nicht nur normal, sondern auch wünschenswert. Denn im fairen Meinungsaustausch haben Befürworter und Gegner der Idee eines Industrie- und Frachtflughafens die Chance, ihre Standpunkte zu klären, auf den Prüfstand zu stellen und weiter zu entwickeln. Zwar lässt sich auch in einer offenen Diskussion nicht jedes Vorurteil aus der Welt räumen und nicht jede Ungereimtheit klären, aber eine Chance ist eine solche Auseinandersetzung allemal. Heute haben Sie beim TV-Forum Gelegenheit, Informationen und Antworten aus erster Hand zu bekommen. Nutzen Sie diese und diskutieren Sie mit. Wir freuen uns. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Flugplatz Bitburg: knapp 500 Hektar; flugbetrieblicher Teil mit Landebahn, Tower und Rollfeldern: rund 200 Hektar. 1994: Abzug der Amerikaner; Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg (EBFB) beantragt Sicht- und Instrumentenflug; 2002: Gründung der Flugplatz GmbH; 2003 Flugbetrieb nach Sichtflugregeln; 2004: Sanierung des Towers; 2005: erneuter Antrag der Instrumentenflug-Genehmigung; 2007: Trier steigt aus der GmbH; Bitburg steigt ein; September 2008: Instrumentenflug-Genehmigung liegt vor. (scho)

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