Ein anderes Verständnis

Zum Artikel "Not, die niemand sieht" (TV, 1. Dezember) schreibt diese Leserin:

Vielen Dank für den informativen Bericht, der in vielen Bereichen des Lebens die Realität unserer Gesellschaftsschicht widerspiegelt. Nachdenklich stimmte mich allerdings der Zeitpunkt des Artikels, die Vorweihnachtszeit, da an diesen Tagen an Menschen aller Gesellschaftsklassen immer ganz besonders gedacht und die Nächstenliebe vielleicht als guter Vorsatz mit ins neue Jahr hineingenommen wird, wobei es dann größtenteils auch bleibt.

Damit sind keinesfalls die Menschen gemeint, die sich unaufhörlich, das ganze Jahr über, teilweise sogar ohne einen einzigen Cent dafür zu bekommen, für das Allgemeinwohl einsetzen.

Der Meinung von Redakteurin Dagmar Schommer, dass Armut uns alle angeht, kann ich mich nur anschließen. Die Verantwortung dafür obliegt jedem. Und unser Verhalten, Verstehen und Einfühlen kann viele Sichtweisen verändern.

Was wir brauchen, ist ein anderes Verständnis vom Leben, ein anderes Verständnis vom Umgang miteinander, das Verständnis, dass sich die wahren Werte nicht im Außen messen lassen, sondern tief im Inneren eines jeden Menschen vorhanden sind - dort haben sie alle einen gemeinsamen Nenner, sind gleichen Ursprungs und gleicher Natur, aber doch einzigartigen Wertes. Möge die Erkenntnis wachsen, dass wahre Größe, wahre Stärke und Persönlichkeit niemals im Außen zu finden sind, sondern wir alle mit unserem Verhalten, mit unserem Verständnis und der Nächstenliebe in der Lage sind, eine wahrhaft bessere Welt zu erschaffen. Sodass wir mit Respekt, Achtung und Wertschätzung untereinander frei durchs Leben gehen können.

Ingrid Stange, Birresborn

armut

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