Ein Anfang und ein Ende

Die Männer des Spangdahlemer Gesangvereins suchen Gleichgesinnte zur Gründung eines Projektchors. Dieser soll im Juni 2010 gemeinsam mit dem Sinfonie-Orchester Gerolstein das Sommerkonzert in Spangdahlem gestalten.

 Sie wollen den Projektchor ins Leben rufen: Alois Freiwald, Elmar Willems und Paul Hißerich (von links). TV-Foto: Lydia Vasiliou

Sie wollen den Projektchor ins Leben rufen: Alois Freiwald, Elmar Willems und Paul Hißerich (von links). TV-Foto: Lydia Vasiliou

Spangdahlem. (lyv) Sang- und klanglos durch den Alltag gehen: Dieser Zustand ist bei den Männern des Gesangvereins Spangdahlem schon lange vorbei. Schließlich singt man zumindest in Dahlem bereits seit 90 Jahren. Der Ortsteil Spang gründete seinen Verein 1933. Nur die Kriegsjahre unterbrachen die Sangeslust der Männer beider Orte. 1964 schlossen sich die Vereine "Frohsinn Dahlem" und "Eintracht Spang" zum Männergesangverein (MGV) "Eintracht" Spangdahlem zusammen, und seit 1973 ließen die Mitglieder gemeinsam mit dem MGV "Frohsinn Speicher" ihre Stimmen erklingen. Nachwuchsprobleme forderten den Zusammenschluss der Chorgemeinschaft, die etwa 20 Jahre lang währte.

Dann beendete der MGV Speicher seine Aktivität, aber die sangeslustige Truppe aus Speicher blieb dem Spangdahlemer Verein bis heute erhalten. Die Idee, nun mit einem Projektchor zusätzliche Stimmen einzufangen, hatte Chorleiter und Dirigent Alois Freiwald.

Dazu sucht der MGV Männer jeden Alters - ganz gleich aus welchem Ort. "Singen an sich ist eine unterschätzte, aber enorm geistig und physisch stimulierende und nachhaltige Aktivität", sagt Paul Hißerich, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, "hier zählen nur gemachte Erfahrungen gegen das Standardargument: Ich kann nicht singen". Von dieser Erfahrung kann Hißerich ein Lied singen. Vor zehn Jahren aus dem Ruhrgebiet zugezogen, fand er die Aufnahme in den MGV einen "schönen Einstieg in die Ortsgemeinschaft und habe musikalisch ganz neue Erfahrungen gemacht".

Den Projektchor sieht er als Chance für das, was "viele immer schon mal gewollt haben: nämlich singen." Außerdem seien Ängste, einem Verein treu bleiben zu müssen, automatisch nicht gegeben, "denn ein Projektchor hat ein Anfang und ein Ende". Vor allem junge Leute, vorausgesetzt sie haben den Stimmbruch schon hinter sich, sollen sich angesprochen fühlen und wegkommen von PC oder Play-Station. Musik nicht nur hören, sondern auch selbst machen. Und das "mit viel Schwung", wie der Arbeitstitel des Projektchors verrät, der im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Sinfonie-Orchester Gerolstein das Sommerkonzert untermalen wird.

Deutsche und englische Texte von Klassik über Reinhard May bis zu den Beatles oder das weltbekannte "New York, New York" von Frank Sinatra sollen Ansporn sein, möglichst viele aktive Sänger zu gewinnen. Dazu muss jeder nur die eigene Stimme mitbringen.

"Toll wäre es, wenn sich rund 50 neue Männer melden würden", sagt der Vorsitzende des MGV Spangdahlem, Elmar Willems. Die erste Probe wird Mitte September sein. Danach jeweils freitags, ab 20 Uhr, im Gemeindehaus Spangdahlem Infos: 06565/4780 oder 06565/4461.

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