Ein Ausgestoßener kehrt nach mehr als tausend Jahren zurück nach Prüm

Prüm · Die Skulptur des bekanntesten Prümer Abts Regino ist am Donnerstag auf dem Hahnplatz eingetroffen. Mit dabei: viele Bürger, Schöpfer Peter Weiland aus Irrhausen und der Pate des früheren Kloster-Chefs, Regino Esch aus Wascheid.

Prüm. "Drei Reginos auf einem Platz - gigantisch!" Regino Esch freut sich: Neben ihm selbst - bei seiner Geburt vor 41 Jahren nach dem Prümer Abt benannt - ist nämlich noch Regino Hoffmann aus Wallersheim als Messdiener heute dabei. Und natürlich der Stein des Anstoßes - Abt Regino von Prüm, die Skulptur von Peter Weiland aus Irrhausen (der TV berichtete).
Das hätte sich Prüms berühmtester Abt zu seinen Lebzeiten vor 1100 Jahren auch nicht träumen lassen: Nachdem ihn die höher geborenen Herrschaften aus dem Prümer Land 899 schnöde nach Trier vertrieben hatten - es ging, wie so oft, irgendwie um Macht - wird er jetzt wieder mit großem Hallo an seiner alten Wirkungsstätte willkommen geheißen.
Wenn auch nur als Skulptur, dafür aber tonnenschwer: Am Donnerstag rollt der mineralische Abt kurz vor 10 Uhr auf einem Transporter zum Hahnplatz hinauf, wo bereits Hunderte Prümer, darunter viele Schüler des nach Regino benannten Gymnasiums, auf ihn warten.
Viele helfen bei Finanzierung


Allen voran, in klassischer Bertrada-Gewandung, Monika Rolef, die Vorsitzende der Initiative Frauenschuh: Die Damen hatten die Figur bei Peter Weiland in Auftrag gegeben, von Anfang an dabei unterstützt von Erich Reichertz und Ferdi Malburg. Auch allen anderen segensreichen (Finanz-) Helfern, darunter einigen Eifeler Unternehmen, dankt Monika Rolef für ihren "sehr kräftigen Beitrag". Peter Weiland freut sich, "dass diese Figur hier stehen darf." Der Stein, aus dem er die Figur schlug, werde sehr lange halten - Tausende Jahre, "wenn ihn die Menschen nicht zerstören".
Stolz auf Regino und dankbar für die Skulptur zeigt sich auch Schulleiter Peter Pelz: Jetzt komme Regino auf den verdienten Sockel - für die Schule sei das "ein neuer Ansporn, eine hervorragende Ausbildungsstätte für junge Menschen zu sein". Einer dieser jungen Menschen ist Moritz Knauf: Er liefert eine Lebensbeschreibung Reginos und vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass die Prümer damals mit ihrem Abt nicht so freundlich umgegangen sind, wie sie das heute tun.
Prüms Pastor Christian Müller - sein Vorgänger Robert Lürtzener ist bei der Feier auch dabei - kennt Regino aus seinem Theologiestudium: "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal als Pastor eine Gedenkstatue für Regino einweihen darf", sagt er bei der Einsegnung.
Bitte auf die erste Silbe!


Regino Esch verweist noch einmal darauf, dass man den Namen des Klosterchefs auf der ersten Silbe betont - und dass dieser eine Kurzform von Reginald sei. "Das steht für jemanden, der mit Rat und Tat verwaltet." Und dass er natürlich gerne zugesagt habe, als ihn Monika Rolef gefragt habe, "ob ich nicht den Pätter machen will".
Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy dankt allen, die sich für die Rückkehr des Regino starkgemacht haben - nicht zuletzt den Damen vom Frauenschuh: Sie wünsche sich, dass es immer wieder Menschen gebe, die sich so für Prüm einsetzen. Dann spielen die jungen Musiker vom Gymnasium und die schon reiferen Alphornbläser aus Büdesheim - und das kleine Fest ist vorbei. "Hat alles gut geklappt", sagt Monika Rolef. Die Regino-Skulptur kostet mehrere Tausend Euro und wird von der Initiative Frauenschuh mitfinanziert. Wer sich per Spende daran beteiligen will, kann sich mit Monika Rolef in Verbindung setzen. Sie ist erreichbar unter Telefon 06551/2841. Der Beitrag (Stichwort: "Figur Abt Regino") kann überwiesen werden aufs Konto der Verbandsgemeinde Prüm bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Nummer 5000 2807, Bankleitzahl 586 500 30. Die Stadt Prüm kann die Spenden quittieren.fpl

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