Infrastruktur Ohne Hindernis durch die Natur 

BITBURG · Erste barrierefreie Wanderwege sind für die Bitburger Kernstadt in Planung. Nun soll noch einer in Mötsch hinzukommen.

 Aus der 4,3 Kilometer langen Nordic-Walking-Route bei Mötsch soll ein ausgewiesener barrierefreier Wanderweg werden.

Aus der 4,3 Kilometer langen Nordic-Walking-Route bei Mötsch soll ein ausgewiesener barrierefreier Wanderweg werden.

Foto: Tv/Uwe Hentschel

(uhe) Der Name ist Programm: „Reisen für Alle“. Gemäß diesem Motto sollen in der Modellregion Nord- und Südeifel Wanderwege angelegt, ausgesucht oder umgestaltet werden, damit sie auch von Menschen mit Geh-Beeinträchtigungen und Rollatoren sowie von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung unterstützt dieses Projekt, für dessen Umsetzung in der Eifel der Naturpark Süd­eifel zuständig ist.

Im vergangenen Herbst wurde das Projekt den Gremien der Stadt Bitburg erstmals präsentiert. Vorgeschlagen und vom Bauausschuss auch bewilligt, wurde dabei die aus dem Fonds geförderte Anschaffung von zwei Zuggeräten. Es handelt sich dabei um vierrädrige Geräte, die vor den Rollstuhl gespannt und mittels einer Kupplung mit diesem verbunden werden. Dank dieser akkubetriebenen Zuggeräte sind Rollstuhlfahrer in der Lage, auch  unebene  und steilere Wege zu befahren.

Darüber hinaus wurden auch drei barrierefreie Wanderwege ermittelt. Der erste führt von der Tourist-Information, wo die Geräte geladen und ausgeliehen werden sollen, durch die Fußgängerzone über das Maximiner Wäldchen bis hin zur Kolmeshöhe.  Ein zweiter Weg ist als kleiner Rundweg von der Tourist-Info bis zum Maximiner Wäldchen vorgesehen. Zudem gibt es noch eine dritte Route, die sich aber lediglich auf den Bereich Kolmeshöhe bezieht. Diese Route richtet sich an Selbstabholer, die das Gefährt dann vor Ort ausleihen und mit dem eigenen Fahrzeug zur Kolmeshöhe transportieren.

In diesem Zusammenhang aus den Reihen des Ausschusses angesprochen, wurde dabei auch ein zusätzliches Wege-Angebot in Mötsch. Das jedoch wurde zurückgestellt, weil man zunächst Erfahrungen mit den anderen Wegen sammeln wollte, sobald diese eingerichtet und die Zuggeräte im Einsatz sind. Zwischenzeitlich aber hat das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr Landwirtschaft und Weinbau die Stadt darum gebeten, das Angebot weiter auszubauen und eine zusätzliche Hilfsgeräteroute anzubieten. Aus diesem Grund wird der Vorschlag aus Mötsch nun doch bereits jetzt aufgegriffen.

Geplant ist demnach, eine östlich von Mötsch gelegene Nordic-Walking-Route als barrierefreien Wanderweg auszuweisen. Der 4,2 Kilometer lange Weg, der an der Grillhüte vorbeiführt, eignet sich aus Sicht des Naturparks sehr gut, da nur geringfügige Verbesserungen notwendig seien, um ihn rollstuhlgerecht zu gestalten. Zudem sei die Route landschaftlich sehr abwechslungsreich.

Der Stadtrat hat dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Die veranschlagten Kosten liegen bei knapp 42 000 Euro. Abzüglich der Förderung verbleibt für die Stadt ein Eigenanteil von 6270 Euro.

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