Ein Berg von Arbeit und wenig Zeit

Der Sturm "Kyrill" hatte am 18. Januar 2007 im Bereich der Gemeinde Hellenthal die größten Schäden im Kreis Euskirchen angerichtet. In der Gemeinde waren fast 150 000 Festmeter Holz gefallen.

Hellenthal. "Freiwillige Feuerwehren, Bauhof-Mitarbeiter, THW und ehrenamtliche Helfer waren in den Tagen nach dem Sturm mit Aufräumarbeiten beschäftigt", erinnert sich Rudolf Westerburg, der Allgemeine Vertreter von Bürgermeister Manfred Ernst. "Der eigentliche Schadensumfang wurde erst Tage und Monate später im Forst erkennbar." Die Beseitigung der Schäden führte nicht nur zu Holzwert- und Einnahmeverlusten. Auch auf den Waldwegen entstanden große Schäden. "Mancher Weg musste mehrere tausend Fahrten schwerer, Holz beladener LKW ertragen", sagt Westerburg. Holzrückefahrzeuge zerstörten zwangsläufig Seitengräben. Hinzu kam, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge die Wege weiter nutzen mussten. Durch die vermehrte Holzabfuhr bei schlechter Witterung bestehen die Wege bei Regen teilweise nur noch aus Morast und Pfützen. Sie sind übersät mit Spurrillen und Schlaglöchern. Wasser spült die Wege aus und zerstört zuerst die Deck- und anschließend die Tragschicht.

Diese Wege sind für Forstarbeiten immer schlechter zu gebrauchen. Auch die Nutzung für Spaziergänger, Fahrradfahrer und Reiter ist stark eingeschränkt. Zahlreiche schwer in Mitleidenschaft gezogene Waldwege müssen nun unbedingt in Stand gesetzt werden.

250 000 Euro wurden bewilligt



In einer ersten Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln, dem ehemaligen Amt für Agrarordnung, konnten bereits vier Kilometer saniert werden. Am 18. Januar 2008 wurde aus dem EU-Solidaritätsfonds das Programm "Nothilfemaßnahmen zur Bewältigung der durch den Sturm Kyrill entstandenen Schäden" aufgelegt. Nach einer Modifizierung des Programms erfolgten im Frühjahr die rechtlichen Abwicklungen. Die Gemeinde Hellenthal stellte einen Antrag über den Kreis Euskirchen an die Bezirksregierung Arnsberg als abwickelnde Behörde. Fördermittel in Höhe von rund 250 000 Euro ermöglichen es der Gemeinde, rund zehn Kilometer Waldwege zu sanieren.

"Problematisch hierbei ist, dass der Verwendungsnachweis bis spätestens 15. September vom Kreis Euskirchen vorgeprüft, vorgelegt werden muss", erläutert Westerburg, wie sehr die Zeit drängt. Die Gemeinde muss alle Kosten vorfinanzieren. Die Waldwege müssen Lasten bis zu 60 Tonnen aushalten. Deck- und Tragschicht werden auf einer Breite von 3,50 Metern erneuert. Wenn das Material aufgetragen ist, müssen die Wege abgewalzt werden. Das geschieht mit einer Zehn-Tonnen-Vibrationswalze. Wenn alle Maßnahmen an den insgesamt 15 Waldwegen abgeschlossen sind, ist die Arbeit im Wald aber noch lange nicht getan. Weiterer Sanierungsbedarf ist bereits angemeldet.

Die Waldschadenskarte des Landes steht im Internet unter: www.wald-und-holz.nrw.de

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