Ein Direktor sagt Adieu

Bitburg · Die Schule hat jahrzehntelang sein Leben bestimmt. Nun verabschiedet sich Kurt Metrich als Schulleiter des St.-Willibrord-Gymnasiums ins Privatleben. Auf dem Weg in den Ruhestand resümiert der Prümer seine Zeit in Bitburg.

 In einem selbst gebastelten Puzzle haben alle Klassen ihre Gedanken zu ihrem scheidenden Schulleiter gesammelt. Darunter sind Glückssymbole und eine Anspielung auf „Superman“. TV-Foto: Sybille Schönhofen

In einem selbst gebastelten Puzzle haben alle Klassen ihre Gedanken zu ihrem scheidenden Schulleiter gesammelt. Darunter sind Glückssymbole und eine Anspielung auf „Superman“. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Bitburg. Wehmut und Dankbarkeit bestimmen in diesen Tagen Kurt Metrichs Gefühlslage. Nach fast acht Jahren als Schulleiter des St.-Willibrord-Gymnasiums fällt dem Oberstudiendirektor der Weg in die Pension nicht leicht. Besonders bewegt hat ihn der Abschied von allen Schülern. Sie überreichten ihm ein Buch mit Klassenfotos, Unterschriften, eigenen Gedichten und Wünschen. "Ich finde das formidabel", sagt der Französischlehrer Metrich und gibt den Dank zurück an Schüler, Eltern und Kollegen.
Mit ihnen gemeinsam hat Metrich vieles weiterentwickelt. Mit seiner Unterstützung wurde die Schule Mitglied im MINT-Exzellenzcenter, was der Schule ein besonders hohes Niveau in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften bescheinigt. In den vergangenen drei Jahren konzipierte die Schule die gemeinsame Orientierungsstufe mit der Realschule plus neu und seit Beginn des Schuljahrs verfügt das St. Willi über ein Ganztagsangebot. Hinzu kamen etliche bauliche Verbesserungen. Im nächsten Jahr beginnen die Bauarbeiten für Mensa und Sporthalle. Darüber hinaus sind Aufenthaltsräume für die Schüler in Planung, eine neue Bibliothek und zusätzliche Klassenräume für einen differenzierteren Unterricht in kleineren Gruppen.
Wo Metrich dringenden Handlungsbedarf sieht: Bitburg fehle eine Fachoberschule für Realschüler, die nach der zehnten Klasse die Schule verlassen und das Abitur anstreben. Zum anderen müssten die Klassenstärken reduziert und zusätzliches Personal eingestellt werden.
Extra

Seit Mai 2005 hat Kurt Metrich das St.-Willibrord-Gymnasium geleitet. Nach dem Abitur in Daun und dem Studium (Geografie/Romanistik) in Trier und Straßburg war der heute 61-Jährige 27 Jahre lang Lehrer am Regino-Gymnasium Prüm, davon zwölf Jahre in der Schulleitung. Der gebürtige Freudenburger (Kreis Trier-Saarburg) lebt seit 1987 in Prüm. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. sysExtra

Antonia Weber (18, MSS 12) aus Pickließem: "Man hat gemerkt, dass er sich immer für die Schule interessiert und engagiert hat. Ich hoffe, dass er auf seinem weiteren Lebensweg noch viel erlebt und er oft an uns zurückdenkt." Marie-Therese Esch (18, MSS 12) aus Bitburg: "Er hat manchmal etwas distanziert und kühl gewirkt. Wenn man ihn in der Schülervertretungsarbeit besser kennengelernt hat, hat man allerdings gemerkt, dass er sich ausschließlich für das Wohl der Schüler engagiert hat und ein sehr herzlicher Mensch ist." Annika Thies (18, MSS 12) Bitburg: "Er war humorvoll, menschlich und sehr kompetent. Ich hoffe, wir bleiben ihm in guter Erinnerung." (sys)/ Tv-Fotos (3): Sybille SchönhofenExtra

.... an Kurt Metrich. Wie waren Ihre Leistungen als Schüler? Metrich: Ich war immer ein guter Schüler und habe schon früh meine Vorliebe für die Fächer Französisch und Erdkunde entdeckt. Ich habe deshalb auch bewusst die beiden Fächer studiert. Was geben Sie Ihren Schülern mit auf den Weg? Metrich: Es lohnt sich, sich in der Schule anzustrengen und die Lernmöglichkeiten zu nutzen. Zweitens ist es wichtig, wertschätzend miteinander umzugehen. Und drittens ist es wichtig, dass sich Schüler keine Werte verordnen lassen, nach denen sie zu leben haben. Es kommt darauf an, Werte selbst zu entwickeln und danach verantwortungsbewusst zu leben. sys

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