Ein Eifeler in Addis Abeba

Prüm · Ein Bundespolizist aus Prüm wird in wenigen Wochen für den Schutz der deutschen Botschaft im äthiopischen Addis Abeba verantwortlich sein. Für den 34 Jahre alten Ertac Basak ist es nicht der erste Auslandseinsatz.

 Im Februar geht's nach Afrika: der Prümer Bundespolizist Ertac Basak. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Im Februar geht's nach Afrika: der Prümer Bundespolizist Ertac Basak. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. In Prüm ist er geboren, vor 34 Jahren, aber sein Beruf hat ihn schon mehrfach aus der Eifel hinausgeführt: Ertac Basak. Sein nächster Einsatz ist in Afrika: Basak wird Anfang Februar für ein Jahr an die deutsche Botschaft nach Addis Abeba ( Äthiopien ) geschickt.
Basak klingt nicht nach einem typischen Eifeler Namen - wobei sich das ja in den vergangenen Jahren durchaus geändert hat. Seine Eltern, erzählt er, seien 1973 aus der Türkei in die Abteistadt gekommen, "sie waren immer schon in Prüm". Und als was fühlt er sich? "Als Deutscher."
Nach dem Abitur arbeitete er zunächst im Rettungsdienst, dann ging er zur Polizeiausbildung, die ihn unter anderem auch nach Lübeck führte. Seit zehn Jahren ist er Bundespolizist.
Bereits in der Vergangenheit war der Kommissar im Ausland: Gleich sein erster Einsatz führte ihn nach New York, zur ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen. Er erlebte dort einige Polit-Größen, vom damaligen Außenminister Guido Westerwelle bis zu dessen Vorvorgänger Joschka Fischer, der auch nach seiner Dienstzeit öfter mal vorbeischaute. Gespräche habe es zwar auch gegeben, manchmal im Fahrstuhl, "aber das war meistens Small Talk".
New York habe ihn begeistert: "Das war eine der schönsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Es fiel mir schwer, da wieder wegzugehen." Aber so ist der Dienst: "Man wird abgeordnet, kann zwar Wünsche äußern, aber das ist schwierig. Da wollen dann 87 nach Kuba, einer nach Brüssel und 17 nach Indonesien."
Nun erwartet den ledigen Prümer eine neue Aufgabe in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Zwar gelte die Stadt als relativ sicher, aber ihm ist natürlich bekannt, dass es in der direkten Nachbarschaft Brandherde gibt - Somalia zum Beispiel oder der Südsudan. Ist man da nicht vielleicht doch ein wenig besorgt? Nein, sagt er. "Ich freue mich auf die Herausforderung."
Da sei einiges gefordert: "multikulturelle Kompetenz, Teamfähigkeit, hohe Einsatzbereitschaft und diplomatisches Geschick." Und dabei mag es durchaus helfen, dass Basak offenbar ein Sprachtalent ist - er kann neben Türkisch und Deutsch auch Englisch und Französisch.
Im Februar geht es los - soll es danach weitere Auslandseinsätze für ihn geben? Er antwortet wie ein echter Weltenbummler: "Das ist schon mein Ziel", sagt Ertac Basak. Asien zum Beispiel - das würde ihn interessieren. Vietnam, China oder auch ein anderes Land. Oder "noch einmal in die Staaten, dann aber zur Botschaft nach Washington." Das aber sei eine Entscheidung seines Auftraggebers.
Jetzt geht es erst einmal nach Afrika - mit Stolz, das im Auftrag seines Heimatlands und seines Dienstherrn tun zu dürfen. Es werde ein krasser Gegensatz zu New York, weil das Land eines der ärmsten weltweit sei. "Aber ich freue mich schon sehr." Man wünscht ihm eine friedliche Zeit.Extra

Die Bundespolizei ist dem Innenministerium zugeordnet. Ihre Beamten überwachen die Grenzen und den grenzüberschreitenden Verkehr, in ihr Aufgabengebiet fallen außerdem Bahnanlagen, See- und Flughäfen. Und auch der Schutz der Botschafter und Mitarbeiter deutscher Vertretungen im Ausland, zurzeit in weltweit 71 Ländern. red/fpl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort