Ein Eifeler Pfälzer

Johannes Nosbüsch wird am heutigen Montag 80 Jahre alt. Der Professor hat mit seinen Büchern Maßstäbe in der regionalen Geschichtsschreibung gesetzt. Jahrelang war Nosbüsch zudem in der Lehrerausbildung in Landau tätig.

 Seinen 80. Geburtstag feiert Johannes Nosbüsch. Foto: privat

Seinen 80. Geburtstag feiert Johannes Nosbüsch. Foto: privat

Niederraden/Landau. Das Thema Zeit- und Regionalgeschichte spielte im öffentlichen Bewusstsein noch keine Rolle, da veröffentliche ein gewisser Johannes Nosbüsch das Buch "Bis zum bitteren Ende. Der Zweite Weltkrieg im Landkreis Bitburg-Prüm." Das war 1978.

Mittlerweile hat Nosbüsch viele weitere Werke zu regionalgeschichtlichen Themen aus der Eifel und der Pfalz veröffentlicht. Und am heutigen Montag feiert der Autor mit der doch ungewöhnlichen Kombination von Tätigkeitsgebieten seinen 80. Geburtstag.

"Johannes Nosbüsch hat sich große Verdienste um die Erforschung der Geschichte des Eifelkreises Bitburg-Prüm erworben", sagt Volker Blindert, Vorsitzender des Geschichtsvereins Prümer Land.

Insbesondere seine im Buch "Als ich bei meinen Kühen wacht" veröffentlichten Erinnerungen an das Geschehen in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und seine Publikationen zur Schulgeschichte zeichneten ein aussagekräftiges und lehrreiches Bild der Geschichte.

Auch Josef Zierden, Initiator und Macher des Eifel-Literatur-Festivals, hat den Jubilar als engagierten Kenner der Region kennengelernt.

Besonders das Buch "Es werde Licht" über die Rolle der katholischen Kirche in der Eifel sei ihm in Erinnerung geblieben. "Die Buchvorstellung fand damals auf der Burg Neuerburg statt. Ich erinnere mich an einen wunderschönen Sommertag mit kontroverser Diskussion." Einigen Gesprächsteilnehmern seien Nosbüschs Ansichten und Einsichten zu kirchenkritisch gewesen.

Seine Einsichten in das dörfliche Leben hat Johannes Nosbüsch in der Westeifel gewonnen. Geboren und aufgewachsen ist er in Niederraden (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Seit 1957 lebt er mit seiner Familie in Landau/Pfalz. Nach dem Abitur 1948 und anschließendem Studium der Philosophie, der Philologie sowie der Pädagogik legte er 1954 in Mainz das Doktorexamen in Philosophie ab. Drei Jahre später begann er die Dozentenlaufbahn in der Lehrerbildung Landau für die Fachgebiete Philosophie und Pädagogik.

Aber auch um die Pfalz hat Nosbüsch sich verdient gemacht: Von einschlägigen Beiträgen in Zeitschriften bis zum Bestseller-Buch "Damit es nicht vergessen wird. Pfälzer Land im Zweiten Weltkrieg, Schauplatz Südpfalz" reicht die Bandbreite seines Schaffens.

Und auch wenn die Pfalz dem Jubilar eine neue Heimat geworden ist, legt Johannes Nosbüsch Wert darauf, dass seine beiden in Landau aufgewachsenen Söhne "Mundart in Perfektion" beherrschen.

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