Ein Flügel wartet auf junge Finger

BITBURG. Die Bedeutung des Bitburger Klavierwettbewerbs reicht inzwischen weit über die Region hinaus. In diesem Jahr treten 52 junge Amateur-Pianisten an, um im Haus Beda Publikum und Jury gleichermaßen zu begeistern.

Der Bösendorfer Flügel im Haus Beda hat es in sich. Herbert Fandel, Leiter der Kreismusikschule Bitburg-Prüm, weiß das. "Es gibt nur wenige Flügel dieser Baureihe auf der Welt", sagt er. Jedes dieser Instrumente ist ein Einzelstück mit eigenem Toncharakter. Der Flügel im Haus Beda sei "richtig martialisch im Bass", erzählt Fandel. Was ein voller Hörgenuss für Pianofreunde ist, bedeutet eine Herausforderung für jeden Klavierpianisten, denn die 52 Teilnehmer des Bitburger Klavierwettbewerbs dürfen sich auf dem Instrument nicht für den großen Auftritt einspielen. Ihr erster Kontakt mit dem Flügel wird erst am Wettbewerbstag sein. Internationale Jury

Angefangen hat Fandels Engagement für den Musiker-Nachwuchs vor 13 Jahren. Er selbst hatte seine Karriere als Konzertpianist zugunsten seiner Arbeit als DFB- und Fifa-Schiedsrichter ruhen lassen. Er initiierte einen Klavierwettbewerb, um den pianistischen Nachwuchs zu fördern. Bewerteten in den Anfängen des Wettbewerbs noch Lehrer der Kreismusikschule die "Jungstars", bildete sich im Laufe der Jahre eine internationale Jury aus bekannten Pianisten. In diesem Jahr sind es sechs Jurymitglieder, die über das Weiterkommen im Wettbewerb entscheiden. Zu diesen Fachleuten gehören unter anderem Zénon Bialas (Frankreich), Ludmilla Alexandrowa (Eifel) und Thomas Nutzenberger (Pfinztal). Nach 13 Jahren ist der Bitburger Klavierwettbewerb zu einem "richtig dicken Ding" geworden. "Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland. Aber auch aus Frankreich, Luxemburg und Belgien sind Pianisten angemeldet", sagt Fandel, der auch künstlerischer Leiter des im Turnus von zwei Jahren stattfindenden Wettbewerbs ist. Zehn Teilnehmer kommen diesmal aus dem Kreis Bitburg-Prüm. Einfache Klavierspieler treffen auf Bundespreisträger. Ihre musikalischen Vorträge reichen von Wolfgang Amadeus Mozart über Ludwig van Beethoven bis hin zu Bela Bartók. Eingeteilt sind die Teilnehmer in verschiedene Altersstufen. Danach richtet sich auch ihre Vorspielzeit. Während die Gruppe der Sieben- bis Zwölfjährigen sechs bis zehn Minuten lang zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen vorträgt, spielen die 17- bis 21-Jährigen etwa fünf Minuten länger. Ihr musikalischer Vortrag muss unter anderem ein Werk von Johann Sebastian Bach enthalten. Das ist bewusst so gewählt. Fandel: "Zum einen ist Bach anspruchsvoll, zum anderen kann die Jury Bach-Passagen im Vergleich besser bewerten." Die Darbietung wird über ein 25-Punkte-System bewertet. Dass das Leistungsmessen vor allem Spaß machen kann, dafür steht der Bitburger Klavierwettbewerb: "Die Teilnehmer respektieren sich gegenseitig.""Heben uns von anderen Veranstaltungen ab"

Für die Zukunft sieht Fandel den Bitburger Klavierwettbewerb ganz vorne. Seit 1993 habe sich der Wettbewerb zu einem Höhepunkt im Klavierbereich entwickelt: "Wir heben uns damit von anderen Veranstaltungen ab", sagt Fandel. "Im Moment sind wir auf einem tollen Weg, ein angesehener internationaler Wettbewerb zu werden. Ich erwarte diesmal ein fulminantes Wertungsspiel." Das öffentliche Wertungsspiel des Bitburger Klavierwettbewerbs ist am Samstag, 6. Mai, und Sonntag, 7. Mai, von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr im Haus Beda in Bitburg. Am Sonntag, 11. Juni, um 11 Uhr, schließt der Wettbewerb mit einem Konzert der Preisträger ab.

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