Kultur Ein Geschenk für Leseratten
Bitburg/Oberkail · Dass die Lesevilla umziehen sollte, war klar. Dass sie in der Gemeinde Oberkail landen würde, nicht. Seit dieser Woche steht sie vor dem Haus Kayl. Doch wie kam es eigentlich dazu?
Sie ist wie für diesen Ort gemacht, die Lesevilla. Die Telefonzelle hat vor dem Haus Kayl ihr neues Zuhause gefunden und wirkt, als hätte sie immer dort gestanden. Die meisten Gebäude rund um das Gemeindehaus der Oberkailer sind ja auch etwas älter, aber liebevoll renoviert – genau wie die Lesevilla.
Auf den neuen Bitburger Petersplatz hätte sie deshalb nicht mehr gepasst, fanden die Stadtplaner. Als die Bagger rollten, musste die Telefonzelle weichen. Ersetzen soll sie ein moderner Bücherschrank mit Glastüren. So hat es sich die Freiburger Architektin Gisela Marta Stötzer ausgedacht.
Die Bitburger Lesepaten wollten ihre Villa aber nicht verkommen lassen, also haben sie sich nach einem neuen Standort für das Leihregal umgeschaut. Helfen sollten dabei auch die Bürger. Nach einem Artikel im TV meldeten sich einige Leser beim Verein. Unter anderem konnten die sich vorstellen, die Telefonzelle auf dem Spittel, am Grünen See, vor der Stadthalle, am Eingang zum Haus Beda und an der Konrad-Adenauer-Anlage aufzustellen.
Dass der Bücherschrank nun ganz umgezogen ist, ist Ortsbürgermeisterin Petra Fischer und der Bürgerin Iris Peeler zu verdanken, die sich bei den Lesepaten um die Telefonzelle beworben hatten. „In Oberkail wohnen viele, die gerne lesen“, meint die Dorfchefin. Die Villa sei eine Bereicherung für den Ort: „Manchmal kann man ja auch mal Glück haben.“ Ab jetzt können die Oberkailer hier Bücher rausnehmen, lesen und wieder reinstellen. Auch Tauschen ist erlaubt.
Das Geschenk der Lesepaten wird am Sonntag, 18. November, offiziell eröffnet. Anlass ist eine Buchausstellung zu der die Katholische Öffentliche Bücherei in Oberkail einlädt. Beginn ist um 11 Uhr.