Eines Tages schlägt sie Oskar vor, Gott einmal zu besuchen. Oskar ist ganz überrascht zu hören, dass man Gott besuchen kann - und zwar ganz in der Nähe, in der Kapelle seines Krankenhauses. Sie gehen also am nächsten Tag in die Kapelle, und beim Betreten sieht Oskar das Kreuz an der Wand und erschrickt. "Dem geht's aber auch nicht gut", stellt er fest. Und sogleich erfasst ihn ein ganz großer Zweifel, ob von so einem wirklich Hilfe zu erwarten ist. Er sagt zu Oma Rosa: "Der ist ja so arm dran. Dem geht`s ja noch schlechter als mir. Der hat genug mit sich selbst zu tun. Der wird mir auch nicht helfen können!" Was für einen Gott möchtest du?
Schon scheint der Besuch bei Gott zu einer Enttäuschung zu werden. Doch da entgegnet ihm Oma Rosa: "Möchtest du einen Gott, der keine Ahnung hat, wie es dir geht, der keine Schmerzen und keine Angst kennt? Oder möchtest du lieber einen, der aus eigener Erfahrung weiß, wie das ist, wenn es einem so geht wie dir?" Da wird Oskar sehr nachdenklich und fängt an, an den Gott zu glauben, der weiß, wie sich Schmerzen anfühlen und wie es ist, wenn man im Herzen so friert und es dunkel in einem wird. Und er schreibt Briefe an den Gott, der ihn besser als jeder andere Mensch versteht.
Ein Gott der dir hilft!
Ps.121: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!"
Pastor Dirk Staudinger, Evangelisch freie Gemeinde Prüm