Ein großer Tag für"unseren August"

DOCKENDORF. (het) Er ist die gute Seele von Dockendorf: Am heutigen Samstag wird August Fuchs als erster Ehrenbürger von Dockendorf gefeiert.

"Es gibt niemanden im ganzen Dorf, den ich nicht mag", sagt August Fuchs, der seit 40 Jahren als Gemeindediener sein Heimatdorf Dockendorf in Schuss hält. "Und wenn jeder wenigstens versuchen würde, jeden zu mögen, dann wäre es viel schöner auf der Welt", ist der 73-Jährige überzeugt. Dass auch die Dockendorfer ihren ersten Beigeordneten und Gemeindediener zu schätzen wissen, das wollen sie heute Abend zeigen, wenn August Fuchs als erster Ehrenbürger gefeiert wird. Ein Fest, das sich die Dockendorfer nicht entgehen lassen wollen. "Etwa 120 der knapp 200 Einwohner haben schon zugesagt, zur Feier zu kommen", sagt Bürgermeister Herbert Mohnen. "Schließlich ist es das erste Mal seit der ersten urkundlichen Erwähnung unseres Dorfes im 12. Jahrhundert, dass wir einen Ehrenbürger ernennen." Verdient hat sich August Fuchs diese Auszeichnung durch unermüdlichen Einsatz für sein Dorf und insgesamt 325 Jahre Mitgliedschaft in Vereinen und Verbänden, darunter 33 Jahre als Wehrführer, 19 Jahre erster Beigeordneter, 30 Jahre im Pfarrgemeinderat und 30 Jahre im Skatclub. "Egal, ob es um das Jugendheim, die Leichenhalle oder Arbeiten auf dem Friedhof oder Kinderspielplatz geht - unser August ist immer in forderster Front dabei und animiert Helfer, mit anzupacken", lobt der Bürgermeister seinen Stellvertreter. "Einen solchen Menschen kann sich jedes Dorf nur wünschen." Seiner Bedeutung für die Ordnung im Dorf ist sich der Ehrenbürger durchaus bewusst: "Wenn ich krank bin, ist alles nicht so gut in Schuss", merkt Fuchs kritisch an, nachdem ihn eine Grippe eine Woche lang ans Bett gefesselt hat. "Aber zur Feier will ich natürlich fit sein, auch wenn ich mein ganzes Leben lang nichts lieber gemacht habe als zu arbeiten." Dabei waren ihm Rang und Ansehen allerdings nachrangig. "Während ich bei einer Bitburger Straßenbaufirma 35 Jahre lang als Schachtmeister gearbeitet habe, hatte ich ein Angebot, bei der Verbandsgemeinde zu arbeiten. Voraussetzung war allerdings, dass ich in die CDU eintrete. Doch ich bin kein Parteimensch und werde nie in eine Partei eintreten", macht Fuchs klar. Als Grund nennt er die Erfahrung seiner Kindheit, als seine Familie fast ihren ganzen Besitz abgeben musste, weil sein Vater Mitglied in der NSDAP gewesen war. "Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut", sagt er, auch wenn er dadurch viel weniger Geld verdient habe. Aber August Fuchs lebt auch so glücklich: "Ich habe alles, was ich brauche und freue mich, dass wir so ein gutes Familienleben haben." Bürgermeister Mohnen äußert allerdings einen Wunsch für seinen Ehrenbürger: "Den Mann müsste man 20 Jahre jünger machen können. Das wäre ein Segen für die Gemeinde."

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