Ein gutes Jahr für Privatwald-Besitzer

Die Dienstleistungsgesellschaft des Waldbauvereins erreichte im vergangenen Jahr mit drei Millionen Euro einen Rekordumsatz. Doch die Ursache dafür wünscht sich wohl kaum jemand zurück: das Sturmtief Xynthia.

Bitburg. Was Elmar Franzen den Mitgliedern des Waldbauvereins Bitburg heute präsentieren wird, kann sich sehen lassen: Mehr als 51 000 Festmeter Holz und damit rund 1500 LKW-Ladungen hat der Geschäftsführer der Eifel Wald und Holz Management GmbH (EWH, siehe Extra) im vergangenen Jahr für die Privatwaldbesitzer vermarktet.

Der Holzabsatz im Bereich des Altkreises Bitburg wurde damit im Vergleich zum Vorjahr (etwa 21 000 Festmeter) mehr als verdoppelt - und zwar aus einem einfachen Grund: Das Sturmtief Xynthia hatte auch in der Eifel gewütet und dafür gesorgt, dass allein durch Sturmschäden plötzlich bis zu 850 LKW-Ladungen Holz vermarktet werden mussten (der TV berichtete).

"Leider gibt es nach Windwurfkalamitäten zwangsläufig auch Probleme bei der Abwicklung des Holzverkaufs", erklärt Franzen. Die großen Mengen müssten schließlich transportiert und in den Sägewerken verarbeitet werden. "Sobald es an einer Stelle zu Engpässen kommt", sagt der Geschäftsführer, "gerät das ganze ins Stocken."

Gerade im Privatwald ist das oft schwierig: Denn nicht selten handelt es sich um Klein- und Kleinstmengen, die nur gebündelt verkauft werden können. Außerdem wird der Abtransport des Holzes häufig durch schwierige Wegeverhältnisse erschwert. "Das alles unter einen Hut zu bringen, stellte uns vor große Herausforderungen", sagt Franzen im Rückblick auf ein äußerst anstrengendes Jahr.

Die Holzpreise entwickelten sich im vergangenen Jahr trotz enormer Holzmengen positiv. Im Verlauf des Jahres stiegen sie laut Franzen sogar um 15 bis 18 Euro pro Festmeter an. "Es wurde ein Preisniveau erreicht wie zuletzt vor 20 Jahren", sagt der Forstwirt. Am Ende des Jahres stand für die EWH ein Umsatz von mehr als drei Millionen Euro, was einer Verdreifachung des Vorjahresumsatzes (etwa 850 000 Euro) entsprach.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft wurde ebenfalls im Jahr 2010 gemacht. "Wir als EWH sind auf Dauer zu klein, um am Markt bestehen zu können", sagt Franzen. Deshalb gründete der Waldbauverein Bitburg zusammen mit den Kollegen aus Prüm die Forstwirtschaftliche Vereinigung Eifel (FVE). Sie handelt die Rahmenverträge und Konditionen aus, während die EWH für den Altkreis Bitburg und die Prümer Wald und Holz GmbH für den Altkreis Prüm die eigentlichen Verkäufe abwickelt. "Damit haben wir den Holzverkauf der Waldbauvereine Prüm und Bitburg gebündelt, um so eine gewisse Marktstellung behaupten zu können", erklärt Franzen.

Die Mitgliederversammlung des Waldbauvereins beginnt heute, am 16. März, um 13 Uhr im Hotel Eifelbräu in Bitburg. Auf dem Programm steht unter anderem auch die Neuwahl des Vorsitzenden. ExtraDie Eifel Wald und Holz Management GmbH (EWH) ist die Dienstleistungsgesellschaft des Waldbauvereins Bitburg und übernimmt für deren Mitglieder insbesondere den Holzverkauf. Alleiniger Gesellschafter der EWH ist der Waldbauverein mit seinen etwa 1800 Mitgliedern, denen rund 9000 der etwa 13 000 Hektar Privatwald im Altkreis Bitburg gehören. Der Waldbauverein vertritt politisch die Interessen der Privatwaldbesitzer und bietet neben Fortbildungsveranstaltungen jedes Jahr verschiedene Exkursionen an. Außerdem handelt er für seine Mitglieder Sonderleistungen wie etwa vergünstigte Waldbrandversicherungen aus und stellt Förderanträge. (jk)

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