Ein halbes Leben in der Feuerwehr

Bickendorf · Ein Wehrleiter feiert Jubiläum. Seit 25 Jahren steht Wilfried Kootz der Feuerwehr in Bickendorf vor. In dieser Zeit hat er viel erlebt und wichtige Entscheidungen getroffen.

Bickendorf. Die Daten sind verblasst, aber an die Einsätze kann sich Wilfried Kootz noch sehr genau erinnern. Kootz ist seit 25 Jahren Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Bickendorf. "Er leistet sehr gute Arbeit als Wehrführer und hat ein gute Truppe", sagt Josef Junk, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburger Land, über die Arbeit des Jubilars.
Mit 17 Jahren ist Kootz in den Feuerwehrdienst eingetreten. "Wir waren damals zu viert", erklärt Kootz rückblickend. Dass daraus 36 Jahre im Feuerwehrdienst werden würden, hat er sich nicht ausmalen können. Heute kann der Bickendorfer Wehrführer auf fast vier Dekaden Brandschutz zurückblicken. Kootz spricht von der guten Zusammenarbeit in der heimischen Wehr und mit den Kollegen aus Fließem, Nattenheim, Biersdorf oder Ließem. Ließem? Da muss der 52-Jährige schmunzeln. Denn mit der Nachbargemeinde hat sich die Bickendorfer Feuerwehr zusammengeschlossen, um die Gefahrenabwehr zu gewährleisten. In Ließem nahm die Zahl der Mitglieder jahrelang stetig ab, bis es 2013 zum Zusammenschluss kam.
Aktuell kann Kootz auf 33 aktive Wehrleute bauen. "Ein Großteil kommt aus unserer Jugendwehr", erklärt der Wehrleiter. Ende der 1980er Jahre habe man in Bickendorf die Zeichen erkannt: "Wir wussten, dass wir uns um Nachwuchs kümmern müssen und haben trotz Widerstand die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen." Von den aktiven Wehrleuten sind heute 20 aus dem eigenen Nachwuchs. Sechs Jahre lang war Kootz als Jugendwart für die Ausbildung verantwortlich.
Kootz erinnert sich an zahlreiche Einsätze: den Brand im Anwesen Graf, bei dem ein Mensch verstorben ist, oder den Suizid eines Bickendorfers, der von der nahen Autobahnbrücke sprang. Aber es gab auch viele schöne Momente. "Wir haben in unserer Feuerwehr einen tollen Zusammenhalt und pflegen eine großartige Kameradschaft," sagt Kootz und spricht über die Vereine im Ort: "Das ist ein tolles Miteinander." Dies zeige sich unter anderem bei der Organisation des Raderlebnistages "Nim(m)s Rad" oder bei anderen Veranstaltungen im Ort.
Schaut Kootz auf die Einsätze der vergangenen Jahre, dann stellt er schnell fest, dass sich die Arbeit erheblich verändert hat. "Wir müssen heute keine Katzen mehr vom Baum retten", sagt er und faltet die Hände. Die Ansprüche sind gestiegen, die technische Unterstützung, etwa bei Autounfällen, gewachsen. Auch die Veränderungen in der Energielandschaft machen sich bemerkbar. "Gebäude mit Solartechnik gab es früher nicht", sagt Kootz. Im Schnitt hat die Bickendorfer Feuerwehr sechs bis zwölf Einsätze im Jahr. Für die Zukunft wünscht sich Kootz, dass die Gemeinschaft in der Feuerwehr und darüber hinaus erhalten bleibt. jör

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