Ein Herz für die Leidenschaft

BITBURG/PRÜM. (ch) Wenn Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ist, gibt es fast keine Fußball-Muffel mehr, und jeder will die Spiele sehen. Aber was ist, wenn man arbeiten muss? Der TV hat in einigen Betrieben nachgefragt.

 So etwas wollen die Betriebe sicherlich nicht sehen: Mit der Dose Bier im Büro vor dem Fernseher zu sitzen, wird nicht geduldet. Aber "nebenher" Fußball schauen und dabei arbeiten, geht. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

So etwas wollen die Betriebe sicherlich nicht sehen: Mit der Dose Bier im Büro vor dem Fernseher zu sitzen, wird nicht geduldet. Aber "nebenher" Fußball schauen und dabei arbeiten, geht. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

Bei der Bitburger Brauerei möchte man es so vielen Mitarbeitern wie möglich ermöglichen, die WM-Spiele zu verfolgen. "Wir werden in der Kantine und in den Sozialräumen Fernseher aufstellen. Auch in anderen Bereichen sollen, wenn es die Arbeitssicherheit erlaubt, Geräte aufgestellt werden", sagt Dietmar Henle, Pressesprecher der Bitburger Brauerei. "Bei deutschen Spielen kann dann der Stift auch mal ruhen. Produktion und Abfertigung gehen aber natürlich vor." Nur ein Fernseher im Missionshaus

Auch im Missionshaus St. Josef in Biesdorf werden sich die Pater die WM anschauen. Natürlich gemeinsam, denn "wir haben im gesamten Missionshaus nur einen Fernseher", sagt Pater Müller. Bei der Firma Stihl in Weinsheim ist kein gemeinsames Fußballschauen geplant. "Wir haben derzeit ein hohes Auftragsvolumen. Daher wird man die Spiele bei uns nicht schauen", sagt Richard Winandy vom Personalbüro. Die Mitarbeiter hätten aber teilweise über Gleitzeitregelungen die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen. "Sollte die deutsche Mannschaft aber ins Viertelfinale oder Halbfinale, werden wir vielleicht spontan etwas machen." In der Volksbank Bitburg hatte man ursprünglich geplant, eine Leinwand aufzustellen, um die Spiele öffentlich zu zeigen, doch die Fifa machte einen Strich durch die Rechnung. Weil die Postbank bereits nationaler Förderer der Weltmeisterschaft ist, darf sich die Volksbank nicht bei der Übertragung präsentieren. "Daher ist das Projekt schnell gestorben", sagt Rudolf Rinnen von der Volksbank Bitburg. Die Mitarbeiter der Bank werden teilweise die Spiele verfolgen können, "aber der Kundenbetrieb geht natürlich vor", sagt Rinnen. Wenn die Bank geschlossen sei, könne es aber schon sein, dass man sich noch die zweite Halbzeit des Nachmittagsspiels der Deutschen anschaue. Vor den hohen Kosten einer öffentlichen Übertragung schreckte die Stadt Bitburg zurück. Zwischen 15 000 und 30 000 Euro pro Spiel hätte es nach Auskunft von Stadtsprecher Werner Krämer gekostet, die Spiele öffentlich zu zeigen. Neben den hohen Mietgebühren für Projektor und Leinwand treiben die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen die Kosten nach oben. Für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sieht Krämer keine Probleme, wenn sie die Spiele sehen wollen. "Mit den Dienstzeiten kommen wir da ganz gut hin, es ist ja nicht wie vor vier Jahren, als alle Spiele nachmittags waren." Öffentlich verfolgen kann man die Spiele im Haus der Jugend Bitburg . In Bitburg werden die Spiele der deutschen Mannschaft auf Großbildleinwand gezeigt, zum Eröffnungsspiel gibt es eine WM-Party mit Kickerturnier ab 15 Uhr. Im Haus der Jugend Prüm werden ebenfalls die Spiele der deutschen Mannschaft und andere Top-Spiele der Vorrunde gezeigt, Einlass ist immer eine Stunde vor Spielbeginn. In Idenheim zeigt das Idemer-WM-Studio die deutschen Spiele auf einer Großleinwand an der Grillhütte. Im Kaschenbacher Probierraum werden ebenfalls die Spiele der deutschen Mannschaft auf einer zwei mal drei Meter großen Leinwand gezeigt. Einlass zum Eröffnungsspiel ist um 17 Uhr. Der Eifelpark Gondorf zeigt alle Spiele des Turniers auf einer fünf mal 6,8 Meter großen Leinwand auf der Waldbühne. Außer dem normalen Parkeintritt ist kein besonderer Eintritt fällig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort