Ein Jahrhundert Feuerwehrgeschichte

Auf das 40-jährige Jubiläum wurde verzichtet. Stattdessen wünschten sich die Feusdorfer Wehrleute eine Motorspritze. An diesem Wochenende feiert die Freiwillige Feuerwehr Feusdorf ihren 100. Geburtstag verbunden mit dem Verbandsgemeindefeuerwehrtag.

 In der Gründerzeit entstanden diese Aufnahmen. Foto: privat

In der Gründerzeit entstanden diese Aufnahmen. Foto: privat

Feusdorf. (jtz) Die Freiwillige Feuerwehr feiert an diesem Wochenende ihr 100-jähriges Gründungsfest. Wehrführer Arno Finken und die 19 aktiven Feuerwehrmänner erarbeiteten in den vergangenen Monaten ein umfangreiches Programm.

Die 32 Mann starke Pflichtfeuerwehr löste sich am 10. Juli 1910 in der Gaststätte Klinkhammer auf, und es entstand eine Freiwillige Feuerwehr. Die Leitung übernahm der Brandmeister Hermann Michels, der bis zu diesem Zeitpunkt "Chef" der Pflichtfeuerwehr war. Interessant ist eine historische Aufzeichnung aus dem Archiv der Wehr. Dort heißt es: "Alle tauglichen Männer bis zu einem bestimmten Alter müssen bei Bränden aktiv eingreifen."

Auch der technische Fortschritt blieb der Feusdorfer Feuerwehr nicht verwehrt. Die Gemeinde als Träger der Feuerwehr ersetzte die alte Spritze durch eine moderne neue. Sie kostete 1000 Reichsmark. Sie ist auch heute noch - durch ordnungsgemäße Pflege - vollkommen funktionstüchtig und für Notzeiten "einsatzbereit".

Das erste Spritzenhaus stand an seinem ursprünglichen Standort auf Privatgrundbesitz und musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Im Jahre 1913 zog die Feuerwehr um und konnte Gerätschaften sowie Handspritzpumpe im Anbau des alten Schulgebäudes unterbringen.

Nachdem die Zahl der Wehrmänner im Laufe der Jahrzehnte auf über 40 angestiegen war, zählte sie im Jahre 1950 nur noch 16 Aktive. Der Krieg zerstörte vieles und riss auch Lücken in die Reihen der Mitglieder, so dass auf ein Feuerwehrfest zum 40-jährigen Bestehen im Jahre 1950 verzichtet wurde. Ein Wunsch wurde im Niederschriftenbuch festgehalten: "Am Herzen liegt uns die Beschaffung einer kleinen Motorspritze. Sie ist für die Brandbekämpfung im Ernstfall unentbehrlich."

Doch erst 1963 ging dieser Wunsch in Erfüllung. Brandmeister Johann Meyer und der Maschinist Karl Schneider holten die Tragkraftspritze (TS 8) bei der Brandwache der Berufsfeuerwehr Trier ab. Den Anhänger erwarb man für 200 DM bei der Deutschen Bundesbahn, Betriebswerk Jünkerath.

Nach dem Verkauf der Schule entstand nebenan ein neues Domizil in Eigenleistung - Baukosten rund 37 000 DM. Die Feuerwehr erhielt 1987 ein TLF 15 von der Stadtkyller Wehr. 2000 gab es ein neues Fahrzeug (TSFW) mit 500 Liter Wassertank.

In den 100 Jahren der Feusdorfer Feuerwehr gab es 14 Brandmeister.

Jubiläumsfeier Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete gestern ein gemütliches Beisammensein auf dem Dorfplatz. Anschließend fand ein Fackelzug mit anschließendem großen Zapfenstreich statt. Daran beteiligten sich die Musikvereine aus Feusdorf, Jünkerath sowie die Hubertus-Bläser aus Birgel. Heute Abend spielt das "Original Mosellandtrio" ab 21 Uhr zum Tanz im Bürgerhaus auf. Mit Frühschoppen beginnt am Sonntag der Verbandsgemeindefeuerwehrtag und ab 14 Uhr finden Festansprachen, Ehrungen und Beförderungen statt. (jtz)

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