Ein Kantor mit Herz

Mit der Konzertreihe "Bleialfer Kirchenmusik" und der Bleialfer Kinderkantorei hat sich der Dekanatskantor Volker Krebs in der Region einen Namen gemacht. Zum 1. Februar wechselt der 35-Jährige als Regionalkantor an die Trierer Basilika St. Paulin (der TV berichtete).

 Freuen sich schon auf ihren großen Auftritt: Die Sänger der Kinder- und Jugendkantorei Bleialf mit ihrem Leiter Dekanatskantor Volker Krebs. Foto: privat

Freuen sich schon auf ihren großen Auftritt: Die Sänger der Kinder- und Jugendkantorei Bleialf mit ihrem Leiter Dekanatskantor Volker Krebs. Foto: privat

Bleialf. "Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge", sagt Volker Krebs, scheidender Dekanatskantor aus Bleialf. Zum ersten Februar tritt er als neuer Regionalkantor an der Trierer Basilika St. Paulin die Nachfolge von Joachim Reidenbach an. Ein Aufstieg für den 35-jährigen gebürtigen Wiesbadener, dessen Vater Gerolsteiner ist. Aus einem anderen Grund hätte er Bleialf auch nicht verlassen, sagt er.

Als neuer Leiter der Fachaufsicht über die Dekanatskantoren (vergleichbar mit der Aufgabe des Prümer Regionalkantors Christoph Schömig) übernimmt er auch als neuer Kirchenmusiker an der Trierer Basilika St. Paulin ein "großes Erbe", denn: "Da lief chormäßig sehr, sehr viel", weiß Krebs.

Von der Kinderschola zum vierstimmigen Chor



Chormäßig lief aber auch in Bleialf überdurchschnittlich viel. Vor allem in die Kinderkantorei hat Krebs sehr viel Herzblut gesteckt. Aus der ehemaligen Kinderschola seines Vorgängers formte er einen vierstimmigen Chor mit 34 Sängern im Alter von neun bis 19 Jahren. "Die Kinder- und Jugendlichen haben Blut geleckt an der klassischen Musik, die sind hochmotiviert", sagt er. "Einen Chor dieser Art finden Sie in der ganzen Region nicht", fügt er schwärmerisch hinzu. Gespräche mit einem neuen Chorleiter werden bereits geführt.

Ob für ihn als Dekanatskantor ein Nachfolger gefunden wird, steht noch nicht fest. "Es ist noch keiner in Sicht", sagt Ernst Mettlach von der Pressestelle des Bistums Trier.

Im Herbst geht der Dekanatskantor in Neuerburg in den Ruhestand. Anträge für die Besetzung beider Stellen laufen.

Seit 2004 agiert Krebs in Bleialf, 2005 rief er die vielbeachtete Konzertreihe "Bleialfer Kirchenmusik" ins Leben, für die sich eigens ein Förderverein gebildet hat. Höhepunkte der Reihe waren unter anderem das Konzert mit vier Truhenorgeln, der Orgelmarathon, das Mozart-Requiem und das Magnificat von Bach, gesungen vom Bleialfer Kinderchor.

Immer mit dabei: seine Frau Christina, "ohne die das alles nicht gegangen wäre", sagt Krebs. Sehr unterstützt haben ihn auch Domkapitular Karl Kneißl ("Er war für mich ein väterlicher Freund") und Dekanatsreferent Manfred Sohns.

Betrübt über Krebs' Wechsel ist Karl Kneißl: "Das ist ein großer Verlust für uns. Leider besteht kaum eine Chance, noch einmal jemand so Gutes zu bekommen." Krebs habe sich ununterbrochen engagiert und vieles auf die Beine gestellt. "Es war wirklich toll, mit ihm zu arbeiten, sowohl menschlich als auch beruflich", sagt Kneißl. "Aber natürlich war von Anfang an klar, dass er nicht ewig bleiben würde."

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