Ein kleines Stückchen Himmel auf Erden

Hupperath · Kann man die Blumeninsel Mainau in die Eifel verpflanzen? Ein Stück weit scheint es, als habe Monika Mandel genau das getan. Aber die Pflanzen für ihren Hausgarten erwirbt die Blumenfreundin an den unterschiedlichsten Orten. Und dank eines grünen Daumens ist vieles selbst gezogen.

Hupperath. "Blumen sind mein Leben", sagt Monika Mandel. Sie blühen als Beet- und Strauchrosen im Vorgarten. Sie leben sich in Schmuckrabatten aus, säen sich in Staudenbeete und bevölkern als Sommerflor die Veranda. "Was mir gefällt, hol ich mir in den Garten", erklärt die 67-Jährige ihr Gartenkonzept. "Hier das Patagonische Eisenkraut zum Beispiel", sagt die "Pflanzenjägerin". Dabei zeigt sie auf eine standfeste Kandelaberpflanze mit violettfarbenen Blütenschirmchen. Die in Stauden- wie Sommerbeeten immer beliebter werdende Dauerblüherin habe sie erstmals auf der Blumeninsel Mainau gesehen. Da war die nur in milden Lagen Ausdauernde noch wenig bekannt. "Ich fragte nach dem botanischen Namen und bestellte die Verbena bonariensis bei einer Gärtnerei vor Ort", sagt sie.
Wunderblumen in Töpfen


Als neueste Errungenschaft steht eine blaublütige Malve mit der Sortenbezeichnung Marina im Kübel auf der Terrasse. Über ihr lässt die farbenfrohe Kapuzinerkresse ihre Blüten an kraftstrotzenden Ranken herunterhängen. Unter ihr plätschert ein kleiner Brunnen. Einen grünen Rahmen bildet die von Wildem Wein und Efeu berankte Pergola.
Die Kletterpflanzen hat sich Monika Mandel selbst gezogen: "Meine älteste Tochter Stefanie hatte eine überdachte Terrasse voll Wildem Wein", erzählt sie. Die von dort mitgenommenen Ableger wuchsen fantastisch an. In den fensterartigen Freiräumen mit Blick auf das Dorf Hupperath stehen Geranienkästen. Wo die Terrassenmöbel noch Platz lassen, reihen sich Blauer Nachtschatten und Oleander aneinander, wuchern Wunderblumen in Töpfen und Begonien in Ampeln.
"Was ich liebe, sind die Fleißigen Lieschen", sagt die Frau, die den Gemischtwarenladen ihrer Großeltern übernommen hatte, vier Kinder großzog und seit zwölf Jahren ehrenamtlich Senioren betreut. "Wenn ich sehe, was aus einem kleinen Pflänzchen innerhalb einer Saison wird" und wenn man miterlebt, wie unermüdlich es blüht - da müsse man dem Spruch am Treppenaufgang zur Terrasse doch zustimmen: "Garten, mein kleines Stückchen Himmel auf Erden".
Zwei Rebstöcke von der Mosel


Nach einem Paradies sah es vor 24 Jahren nicht aus. Hugo und Monika Mandel kauften damals ein Haus mit einem Garten voll hoher Fichten und ausladender Birken. "Von oben haben wir auf unser Grundstück geschaut und gesehen, wie zugewachsen es war", erinnert sich Hugo Mandel. So verschattet sollte es nicht bleiben. Anstelle der Gehölze, die den Rahmen eines Hausgartens sprengen, zogen Sträucher und Blumen ein.
Von einem Ausflug nach Zell an der Mosel brachte das Ehepaar zwei Weinstöcke mit. "Sobald die hellen und dunklen Trauben reifen, werden sie mit einem Netz vor den Vögeln geschützt", sagt Monika Mandel.
Zum schmausen gibt es noch mehr im Garten. Gerade zupft Enkelin Emily in ihrem Walderdbeerbeet die aromatischen Früchte und hüpft weiter zu den Johannisbeeren. Die "Krischelen", wie man das Nasch-Beerenobst hier nennt, stehen in der Gartenecke hinter dem Pavillon. Das luftige Häuschen ist ein Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn Monika Mandel Ideen für noch mehr Leben im Garten sammelt.
Pflegetipps von Monika Mandel: Vielleicht gehört auch ein grüner Daumen zur optimalen Pflege von Balkonpflanzen. Gewiss aber Flüssigdünger: "Ich mische ihn ins Gießwasser, sobald die Blühfreudigkeit nachlässt", sagt Monika Mandel. Dosiert wird nach Anleitung auf der Flasche. Viel hilft nicht viel. Gibt man zu viel, wachsen die Pflanzen zu schnell aus, hat die Blumenfreundin beobachtet. Außerdem rät sie: "Keine verwelkten Blätter auf der Erde liegen lassen." Schimmelnde Blätter leisten Pilzkrankheiten Vorschub. Ihr Ausflugstipp: Familienausflug ins Kloster Machern: Familie Mandel fährt gerne ins rund 20 Kilometer entfernt gelegene Kloster Machern an der Mosel. Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, die von Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen über die Klosterbrauerei bis zu Kulinarischem reichen. Das Hofgut Stift Kloster Machern liegt an der Zeltinger Brücke in Bernkastel-Wehlen. kf

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