Häuser Ein Kraftquell aus Schieferbruchstein

Hüttingen/Kyll · Schönheit in Stein: So lautet der Titel einer Ausstellung, die im Kreismuseum zu sehen ist. Im Mittelpunkt: vorbildlich sanierte eifeltypische Häuser. Der TV stellt sie in einer Serie vor. Heute: das Haus der Familie Burian in Hüttingen.

 Das Gebäude wirkt durch seine Lage nicht so groß, wie es eigentlich ist.

Das Gebäude wirkt durch seine Lage nicht so groß, wie es eigentlich ist.

Foto: TV/Christina Bents

Ein bisschen versteckt und sich mit seinem Bewuchs aus wildem Wein und Rosen sehr gut in die Umgebung einfügend, steht das Haus von Eva-Maria und Sieghart Burian in Hüttingen. Vor 33 Jahren haben sie es gekauft. Seitdem sind sie dabei, es zu restaurieren und in Stand zu halten. Ein altes Haus wollten sie schon immer. Sie haben eine Wohnung in Köln und sind an den Wochenenden in Hüttingen.

Gesucht haben sie schon länger, bis sie schließlich in der Eifel bei Freunden zu Besuch waren, und das Haus in Hüttingen gesehen haben. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagen Burians übereinstimmend. Der Garten, die freistehende Lage das hat ihnen gefallen. Besonders gut fanden sie die Proportionen des Hauses sowie die Größe und die Aufteilung der Räume. Sieben Jahre hatte das Gebäude bis dahin leer gestanden. Dann standen Verhandlungen mit einer neunköpfigen Erbengemeinschaft an, bis sie das Haus ihr Eigen nennen konnten. „Wir wollten das Haus gerne haben, denn wir konnten uns sehr gut vorstellen, wie wir es einmal aussehen könnte“, erklärt Sieghart Burian. Da waren beispielsweise die Sandstein-Gewände um die Türen, die Balken, die Feuerstelle mit dem Backofen, die erahnen ließen, was man daraus machen könnte.

Und sie haben etwas daraus gemacht, ihm seinen ursprünglichen Charakter wiedergegeben: Sandsteinwände ausgebessert, die Wände gekalkt, Böden abgeschliffen und Decken freigelegt, eigene passende Möbel gebaut und ein Bad, mit vielen kleinen Details, beispielsweise passenden Armaturen, gestaltet. Bei den Arbeiten gab es schöne und weniger schöne Überraschungen.

Eine Takenplatte kam zum Vorschein, da haben sich Burians sehr gefreut, dass ein oder andere geplatzte Rohr hätte man sich aber gerne erspart. Im Haus haben sie fast alles selbst gemacht. Der Möbelrestaurator hat auch Versorgungstechniker gelernt, und so Kenntnisse in vielen Gewerken. Er konnte beispielsweise die Elektrik- und die Sanitärarbeiten selbst ausführen.  Das Paar hat Augen und Ohren offen gehalten, um an Materialien zu kommen, die in ihr Haus passen. Die Wände ihres Speiseraums haben sie mit den ausrangierten Holzpaneelen aus der Dorfschule verkleidet, jahrhundertealte Türen aus Hüttinger Häusern, die verbrannt worden wären, haben sie wieder hergerichtet und eingebaut.

Die Reaktionen auf den Kauf des Hauses waren unterschiedlich. Es gab Leute, die meinten, dass sei Blödsinn, das Haus zu kaufen und zu restaurieren, sie sollen es abreißen. Doch es gab auch Freunde und Bekannte, die sie unterstützt haben. „Als hier ein Dorfjubiläum war, haben wir unser Haus geöffnet, und viele aus dem Ort kamen. Es hat ihnen gut gefallen, was wir daraus gemacht haben“, berichtet Eva-Maria Burian.

 Mit der Katze können Besucher auf sich aufmerksam machen.

Mit der Katze können Besucher auf sich aufmerksam machen.

Foto: TV/Christina Bents
 Hüttingen  Im Garten findet sich viel Ursprüngliches. TV-Foto: Christina Bents

Hüttingen Im Garten findet sich viel Ursprüngliches. TV-Foto: Christina Bents

Foto: TV/Christina Bents
 Das Esszimmer des Hauses Burian.

Das Esszimmer des Hauses Burian.

Foto: TV/Christina Bents
 Eine gemütliche Sitzecke im Hause Burian.

Eine gemütliche Sitzecke im Hause Burian.

Foto: TV/Christina Bents

Das Gebäude hat neben den acht Räumen im Haus einen rund 1000 Quadratmeter großen Garten und eine Scheune. Im Garten, an dem ein Bach entlang läuft und in dem viele Wildblumen wachsen, halten sich die Burians im Sommer gerne auf, in der Scheune werkelt Sieghart an Möbeln. Eine sechs Meter hohe und neun Meter breite Rebe am Haus trägt mit dazu bei, dass sich das Gebäude in die Umgebung einfügt. Den Putz ihres Hauses wollen sie noch teilweise erneuern, aber sie setzten sich da nicht unter Druck. Sieghart Burian meint: „Wir brauchen nichts nach außen zeigen. Das Haus passt auf uns, so wie es ist.“

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