Ein Lehrer für 56 Kinder

ARZFELD. (ahe) Der langjährige Rektor der Arzfelder Grundschule, Gotthard Hügle, ist am Freitag verabschiedet worden. Schüler und Kollegium hatten ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.

Gotthard Hügle hat den Großteil seines Lebens in der Schule verbracht. Der 1942 in Duisburg Geborene ging selbst in Hermespand und Prüm zur Schule. Am Prümer Regino-Gymnasium besuchte er dieselbe Jahrgangsstufe wie Ex-Bundesminister Oskar Lafontaine. Nach dem Abitur studierte er an der PH Trier. Seine erste Stelle trat er an einer Schule mit 29 Kindern in den Klassen eins bis acht als "alleinstehender Lehrer" an. Er war gleichzeitig Lehrer für alle Kinder und Rektor. Auch in Eschfeld arbeitete er "alleinstehend", allerdings unterrichtete er dort 56 Kinder in einem einsturzgefährdeten Klassenraum. Ruhig und gelassen meisterte er diese anstrengende Situation. Als die Eschfelder Schule zu einer vierklassigen Grundschule wurde, hatte er den Posten des Schulleiters inne. Auch an der Grundschule Arzfeld war er jahrelang als Rektor tätig. Als Lehramtsmentor stand er angehenden Lehrern zur Seite. Er bildete sich zu Themen wie Musik in der Grundschule oder Legastenie fort. Als das Schulgebäude vor fünf Jahren renoviert und erweitert wurde, organisierte Hügle unter erschwerten Bedingungen den Schulalltag. Matthias Sohns, in Lünebach dienstältester Schulleiter der Verbandsgemeinde, lobte den Kollegen für seine Höflichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Er empfahl dem langjährigen Freund, den Ruhestand für die Dinge zu nutzen, die er schon immer tun wollte. Die Turnhalle der Grundschule war zur Verabschiedung mit Sonnenblumen, herbstlicher Dekoration und Bildern der Kinder festlich geschmückt. Die Mädchen und Jungen hatten zu Ehren ihres Rektors Tänze, Lieder und Gedichte einstudiert. Zehn Feen der ersten Klasse überbrachten gute Wünsche. Regierungsschuldirektor Günther Phillips: "Alle Veränderungen haben ihre Melancholie, denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst."

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