Ein Mann, eine Idee

Prüm · Ein Abend über Karl den Großen ist in Prüm auf großes Interesse gestoßen. Gastgeber waren der Geschichtsverein Prümer Land und die Stadt. Im Fürstensaal des Regino-Gymnasiums reichte der Platz nicht aus, um die mehr als 140 Besucher unterzubringen.

 Referent: Professor Max Kerner. Foto: Veranstalter

Referent: Professor Max Kerner. Foto: Veranstalter

Karl der Große ist in Prüm - seit dem Wochenende ja offiziell Karolingerstadt - ein Publikumsmagnet. Das bewies der große Andrang zum Themenabend des Geschichtsvereins über den Frankenkaiser, dem die Prümer Abtei einst ihre große Bedeutung verdankte.

Das Aachener Ensemble "Capella Aquisgrana" sorgte mit abwechslungsreicher mittelalterlicher Musik für eine mal besinnliche, mal unterhaltsame Stimmung und eine Atmosphäre aus vergangenen Zeiten. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy hob noch einmal die Bedeutung der Karolinger für die Geschichte der Stadt hervor. Hauptredner des Abends war Professor Max Kerner von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Kerner, ein Experte zu Karl dem Großen, verstand die Besucher im Fürstensaal in seinen Bann zu ziehen: "Er hat faszinierend gesprochen, weil er mit Herzblut gesprochen hat", sagt Peter Pelz, Direktor des Gymnasiums, der auch unter den Besuchern war. Vor allem das Nachbild Karls beschäftigt den Professor, der Karl als großen Kaiser sieht, der die europäische Kultur wesentlich vorangebracht hat. Zu Karl gehöre mehr als das Bild des "Sachsenschlächters", als der er in die Geschichte eingegangen sei.

"Er sprach über Karl den Großen und verteidigte ihn, als wenn er sein persönlicher Freund wäre", sagt Pelz. "Das machte die Sache so authentisch. Hinzu kam dann noch dieses sensationelle Ensemble."
Unabhängig von historischen Fakten: Für Karl den Großen gelte, dass er eine große Idee in die Welt gesetzt hat - ein geeintes Europa. Und das sei eine Idee, die es zu bewahren gilt - zumal sie "ja im Moment wieder zu zerbröseln scheint", wie Pelz feststellt. Am Ende: viel Applaus für alle Beteiligten. red/fpl

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